Sie sind die klassische Beilage auf den Tellern der Deutschen und machen manches Gericht erst so richtig rund: die Knödel, oder je nach Landstrich auch Klöße genannt. Mit ihren verschiedenen Größen, Formen und Variationen stehen sie als Synonym für die traditionelle ländliche Küche.
Ich muss gestehen, lange Zeit gab es bei mir nur dann selbstgemachte Semmelknödel, wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern war. Ansonsten griff ich lieber auf die fertige Variante aus dem Supermarkt zurück. Hat zwar nicht so gut geschmeckt wie bei Mama zuhause, doch manchmal muss es schnell gehen. Ein Punkt, den viele Leute kennen dürften, denn seit fünf Jahren steigt der durchschnittliche Verbrauch von Knödeln, Semmelknödeln und Klößen aus dem Supermarkt und lag 2016 bei über acht Kilogramm pro Kopf.
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen die Knödel, oder besser gesagt Semmelknödel, selbst zu machen. Denn erstens schmecken selbstgemachte Knödel deutlich besser als die gekauften, zweitens ist der Aufwand, Knödel selbst zu machen, gar nicht so groß und drittens kann ich so auch noch liegengebliebenes Gebäck vom Vortag verwerten.
Hört sich doch super an, oder?
Damit auch du Semmelknödel selbst machen kannst, zeige ich dir nicht nur ein einfaches und schnelles Rezept, sondern auch, auf was du achten musst, damit deine Knödel perfekt werden.
Semmelknödel selber machen - das brauchst du dafür
Semmeln/Brötchen
Milch
Eier
Salz/Pfeffer
Zwiebeln
Petersilie
Muskat
Semmelknödel selbst machen – so funktioniert's
Schneide die trockenen Semmeln in kleine Würfel und weiche sie mit der Milch zusammen ein. Damit sich die Semmeln auch richtig mit Flüssigkeit vollsaugen, solltest du sie grob 20 Minuten einweichen lassen.
Die feuchte Masse kannst du nach Belieben mit Gewürzen und Kräutern verfeinern. Dabei sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Zwei Gewürze, die super zu Semmelknödeln passen sind ein Hauch Kurkuma und ein wenig Chili für eine leicht scharfe Note.
Gehackte Zwiebeln und Petersilie runden den Geschmack ab. Dabei solltest du darauf achten, dass du beides fein hackst. Am Ende kommen noch die Eier hinzu und dann geht es auch schon ans kräftig Durchkneten. Dabei solltest du so lange kneten, bis eine schöne homogene Masse entsteht.
Den fertigen Teig in gleichmäßig große Kugeln formen und in heißem Wasser rund 20 Minuten ziehen lassen.
So kannst du deine Semmelknödel leichter formen
Wie jeder Teig, braucht auch der Knödelteig ein wenig Zeit zum Ruhen. Daher lasse deine Masse nach dem Kneten 30 Minuten bei Zimmertemperatur stehen. Dadurch verhinderst du auch, dass er beim anschließenden Portionieren und Formen zu sehr an den Fingern klebt. Sollte dir der Teig doch noch ein wenig zu klebrig sein, dann bestäube deine Hände mit Mehl oder feuchte sie an.
Wann sind meine Semmelknödel fertig?
Je nach Größe der Knödel brauchen sie rund 20 Minuten im Wasser. Den genauen Zeitpunkt erkennst du aber ganz gut. Sobald die Knödel gar sind, steigen sie an die Wasseroberfläche und beginnen sich dort leicht zu drehen. Sollte das passieren, dann ist aber Eile angesagt, denn sind sie zu lange gar im Topf, fallen sie auseinander.
Semmelknödel selber machen: Wie lange sind Semmelknödel haltbar?
Selbstgemachte Semmelknödel sind im Kühlschrank drei Tage haltbar. Magst du sie erst zu einem späteren Zeitpunkt essen, dann kannst du die Semmelknödel auch problemlos einfrieren, dafür solltest du sie aber erst kochen. Solltest du eingefrorene Knödel zubereiten wollen, dann empfehle ich dir aber, dass du sie nicht im Wasser kochst, sondern in Scheiben geschnitten anbrätst. Oftmals schmecken aufgetaute Knödel leicht wässrig und so kannst du das Problem umgehen.
Warum zerfallen meine Semmelknödel beim Kochen?
Ein Problem, was ich bei meinen ersten Versuchen hatte, ist, dass mir die Semmelknödel im Wasser immer wieder zerfallen sind. Das liegt daran, dass Semmelknödel nicht ins kochende Wasser dürfen, sondern nur gebrüht werden sollten. Ein Tipp, wie du auf Nummer sicher gehen kannst: Wickele die Knödel in Frischhaltefolie ein, bevor du sie ins Wasser gibst. Dann zerfallen sie garantiert nicht.
Warum werden meine Semmelknödel zu hart?
Semmelknödel werden dann zu hart, wenn du zu wenig Flüssigkeit im Teig hast. Daher beim Kneten darauf achten, dass der Teig „schmatzt“. Sollte er zu fest oder trocken sein, dann einfach noch etwas Milch oder Ei in die Masse geben.
Lust auf Knödelrezepte?
Ich habe dir jetzt Lust gemacht, Knödel selbst zu machen? Dann findest du in unserer Rezeptsammlung – Auf zum fröhlichen Knödeln! – viele leckere Inspirationen.
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Titelbild: SevenCooks