Vorteile: Was ist ein Schnellkochtopf?
Einfach gesagt: Ein Schnellkochtopf ist ein Kochtopf, der mit einem Deckel und einer Dichtung luft- und wasserdicht verschlossen wird.
So entsteht beim Aufkochen im Topf ein Überdruck von o,8 bar, wodurch der Siedepunkt von Wasser auf etwa 117 Grad steigt.
Warum ist das gut?
Es bedeutet: Das Wasser kocht erst bei 117 Grad und so werden Speisen deutlich schneller gar als in einem normalen Kochtopf ohne Überdruck. So kannst du beispielsweise Kartoffeln schon in 10 Minuten garen.
So schnell geht's: Garzeiten für den Schnellkochtopf
Die tatsächliche Garzeit kann sich von Topf zu Topf unterscheiden. Die folgende Tabelle gibt dir aber einen Anhaltspunkt, wie schnell beliebte Lebensmittel im Schnellkochtopf fertig sind.
Garzeiten für dein jeweiliges Exemplar findest du in der Regel in der Bedienungsanleitung.
Kürbis: 5-7 Minuten auf Stufe 2
Grüne Bohnen: 3-5 Minuten auf Stufe 1 mit Einsatz
Blumenkohl (am Stück): 9-11 Minuten auf Stufe 1 mit Einsatz
Reis: 8 Minuten auf Stufe 2
Dampfnudeln: 6-8 Minuten auf Stufe 1 mit Einsatz
Kartoffeln: 6-10 Minuten auf Stufe 2
Spargel: 3-5 Minuten auf Stufe 1 mit Einsatz
Gulasch: 20-25 Minuten auf Stufe 2
Lachs: 6-8 Minuten auf Stufe 1 mit Einsatz
Ist ein Schnellkochtopf gefährlich?
Es kursiert die ein oder andere Horrorgeschichte, in der ein Topf explodiert ist oder sich jemand schlimm verbrannt hat.
Ist ein Schnellkochtopf wirklich so gefährlich?
Das mag vielleicht auf frühe Modelle zugetroffen haben – immerhin gibt es Schnellkochtöpfe schon seit 1927. Zum Teil wurde der Druck im Topf zu hoch oder ließ sich nach dem Garen nicht wieder ablassen.
Bei den modernen Schnellkochtöpfen musst du dir aber keine Sorgen machen - so lange du eine Sache beachtest (Druck ablassen). Die "Gefahr", dich zu verbrennen, ist dann auch nicht größer, als beim Kochen mit einem normalen Kochtopf.
1. Vor dem Kochen: Den Topf kontrollieren
Bevor du mit dem Schnellkochtopf kochst, solltest du ihn kurz kontrollieren. Schaue, ob sich die Druckventile bewegen lassen, der Topf richtig schließt und stelle sicher, dass der Dichtungsgummi nicht porös ist.
Du solltest den Deckel einmal verschließen und darauf achten, dass der Deckel einrastet und somit festsitzt. Das Geräusch dabei ist so markant, dass du merkst, ob es funktioniert hat oder nicht.
Neuere Geräte verfügen über eine (digitale) Anzeige, auf der du siehst, ob dein Schnellkochtopf richtig verschlossen ist.
Das ist wichtig, denn sollte der Topf nicht 100-prozentig dicht sein, kann er auch keinen Druck aufbauen und kocht nicht schneller als ein "normaler" Topf.
2. Entscheide dich: Kochen oder Dämpfen?
Wenn du den Schnellkochtopf kontrolliert hast, dann kannst du die Lebensmittel in den Topf geben. Lege das Gargut entweder direkt in den Topf oder gib es in einen mitgelieferten Einsatz.
Welche Lebensmittel direkt in den Topf sollen und welche in den Gareinsatz, steht meist in der mitgelieferten Anleitung.
Als Grundregel kannst du dir merken: Gemüse und Fisch sollte immer in einen Einsatz gelegt werden, damit sie mit dem Dampf gegart werden und nicht direkt im Wasser – so behalten sie mehr Aroma und Nährstoffe.
Damit du garen kannst, brauchst du natürlich noch Flüssigkeit. Das ist meistens Wasser, kann aber auch Brühe sein. Je nach Größe und Version des Schnellkochtopfs variiert die Menge. In der Regel liegt sie bei 200 bis 300 ml.
3. Den Schnellkochtopf richtig einstellen
Die meisten Schnellkochtöpfe haben zwei Garstufen für verschiedene Zubereitungen. Die erste Garstufe liegt bei 105-110 Grad, die zweite Garstufe bei 117 Grad.
Welche Garstufe du nimmst, hängt vom Gargut ab und auch von deinen persönlichen Vorlieben.
Fisch und Gemüse etwa solltest du auf der ersten Stufe zubereiten.
Fleisch und Kartoffeln auf der zweiten Stufe. Je nach Gerät kannst du die Stufe mit deinem Drehrad oder auf einem Display einstellen.
4. Wann beginnt die Garzeit im Schnellkochtopf?
Die Zeit läuft, sobald das Ventil im Deckel noch oben gedrückt ist und ein bisschen Luft entweicht. Das bedeutet, dass der entsprechende Innendruck erreicht ist.
Nun kann die Herdplatte entweder ausgeschaltet oder nur noch auf geringe Hitze gestellt werden. Da der Druck im Kochtopf unter dem Schwellwert nicht entweichen kann, bleibt die Temperatur lange erhalten, selbst wenn die Herdplatte ausgeschaltet ist.
Beispiel: Bei Kartoffeln schalte ich den Herd etwa auf die Stufe 2 von 9. So sparst du dir nicht nur Zeit beim Kochen, sondern auch Energie.
5. Ganz wichtig: Vor dem Öffnen Druck ablassen
Am Ende der Garzeit solltest du dann tatsächlich eine Sache beachten, um dich an deinem Schnellkochtopf nicht zu verletzen:
Lass den Druck ab, bevor du den Topf öffnest. Ansonsten kann kochendes Wasser aus dem Topf herausschießen.
In der Regel kannst du einen Schnellkochtopf ohnehin nicht öffnen, bevor du den Druck abgelassen hast. Du solltest es auf keinen Fall mit Gewalt versuchen.
Wie lässt man den Druck ab?
Bei den meisten Geräten kannst du mit einem Schieber ein Ventil im Deckel öffnen und so Dampf und Druck entweichen lassen.
Achtung: Der Dampf ist heiß und kann zu Verbrennungen führen, daher darauf achten, dass sich niemand vor oder über dem Auslass befindet.
Sobald der Druck abgebaut ist und kein Dampf mehr entweicht, kannst du den Schnellkochtopf wieder öffnen.
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Titelbild: Florian Ankner