1. Vanillekipferl
Ist es nicht wundervoll, dass wir einen absoluten Plätzchenklassiker so unkompliziert zubereiten können? Der Mürbeteig für Vanillekipferl besteht nämlich nur aus sechs Zutaten. Lediglich beim Formen der kleinen Halbmonde ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Aber mit etwas Übung klappt das schon! Und selbst wenn nicht: Haben Plätzchen nicht noch mehr Charme und Charakter, wenn sie nicht perfekt sind? Fun Fact: Die Behauptung, dass die EU-Kommission für Vanillekipferl im Handel einen bestimmten Krümmungswinkel vorschreibt, ist übrigens eine Fehlinformation, die viele Rezeptseiten im Netz fleißig voneinander abschreiben.
Vanillekipferl werden wohl schon seit über 100 Jahren gebacken. Zumindest gibt es Rezeptbücher aus dem frühem 20. Jahrhundert, in denen sie erwähnt werden. Gerade die alten Rezepte setzen auf den synthetisierten Aromastoff Vanillin, weil echte Vanille für den Normalbürger damals viel zu teuer war. Heutzutage wird hingegen wieder mehr auf „echte“ Vanille gesetzt. Die Kipferl gelingen in beiden Varianten wunderbar. Wer sie letzten Endes erfunden hat, ist nicht geklärt. Man vermutet ihren Ursprung in Deutschland, Österreich und Böhmen (heute Teil der Tschechischen Republik).
Hier geht's zum Rezept für Vanillekipferl.
2. Kokosmakronen
Auch unsere Kokosmakronen stellen Hobbybäcker vor keine allzu großen Herausforderungen. In weniger als 45 Minuten kann man sich bereits über das Ergebnis freuen. Wir haben uns dafür entschieden, diese süße Versuchung in veganer Rezeptur zuzubereiten. Das Eiweiß ersetzen wir durch eine Mischung aus Sojamehl, Wasser und Öl. Funktioniert wunderbar! Und wer glaubt, das tut dem Genuss einen Abbruch, kann sich selbst vom Gegenteil überzeugen.
Die Kokosmakrone hat viele Geschwister. Jedes Mitglied der Makronen-Familie besteht aus einer Kombination aus Zucker, Eiklar, Mandeln bzw. anderen Ölsamen (= ein Pflanzensamen, aus dem man Öl gewinnen kann) und/oder Marzipan. Typische Variationen sind Mandelhörnchen, italienische Amarettini oder Schweizer Konfekt.
Hier geht's zum Rezept für Kokosmakronen.
3. Spritzgebäck
Eine Leckerei mit vielen Gesichtern: Stäbchen, Kreis, Herz oder ein „S“ – jede Familie hat wohl ihre eigene traditionelle Zubereitungsform für Spritzgebäck. Entsprechend ist es auch als Spritzkringel, Bärentatzen oder flammende Herzen bekannt. Gemeinsam ist allen das Schoko-Häubchen.
Bei der Zubereitung von Spritzgebäck ist die Teigkonsistenz entscheidender als die spätere Form. Denn ist der Teig zu fest, tut man sich schwer, ihn durch die Spritze zu drücken. Ist er zu weich, verläuft er auf dem Backblech. Aber keine Sorge: Wir haben ein Rezept mit dem richtigen Zutatenverhältnis.
Hier geht's zum Rezept für Spritzgebäck.
4. Zimtsterne
Für mich schmecken keine Plätzchen mehr nach Weihnachten, als Zimtsterne. (Höchstens die Nougatstangen meiner Mama). Liegt vielleicht daran, dass ich und die Zimsterne aus derselben Heimat stammen (Schwaben). Dort hat so ziemlich jeder Haushalt sein eigenes Rezept. Man könnte also ohne Probleme ein Zimtstern-Tasting veranstalten, bei dem einem nicht so schnell langweilig wird. Unser Rezept besteht ganz traditionell aus Mandeln, Puderzucker, Eischnee und natürlich Zimt. Mehr braucht es gar nicht, damit sich am Weihnachtsabend die volle Zimstern-Magie entfaltet. Wenn man es überhaupt so lange aushält, nicht zu naschen. Eigentlich unmöglich.
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5. Haferflockenkekse
Was zunächst nach trockenem Müsli klingt, ist in Wahrheit ein ziemlich leckeres Plätzchen – oder doch ein Keks? Mancher unterscheidet hier streng: Kekse isst man das ganze Jahr, Plätzchen nur in der Weihnachtszeit. Wir wollen mal nicht so kleinlich sein. Erlaubt ist, was schmeckt! Diese knusprigen Kekse verführen unabhängig von der Jahreszeit und machen sich super zwischen den anderen Leckereien auf dem weihnachtlich geschmückten Tisch. Kross und doch schön weich, mit einer verführerischen Mandelnote. Lecker!
Hier geht's zum Rezept für Haferflockenkekse.
6. Spitzbuben
Beliebte Rezepte erkennt man manchmal daran, dass sie verschiedene Namen tragen. So sind Spitzbuben auch als „Linzer Augen“ bekannt, die entsprechend aus „Linzer Teig“ hergestellt werden. Strenge Österreicher Konditoren unterscheiden außerdem zwischen weißem und braunem Linzer Teig. Je nachdem ob die im Mürbeteig enthaltenen Mandeln geschält oder ungeschält sind, erhält er nämlich eine andere Farbe.
Ob hell oder dunkel – an dieser weihnachtlichen Spezialität, kann man sich immer erfreuen. Spitzbuben sind mit ihrer leuchtenden Marmeladenschicht etwas fürs Auge und vielleicht gerade deshalb bei Kindern so beliebt. Auch hier kann sich der Hobbybäcker austoben. Entscheidungsfreiheit hat er bei der Wahl der Marmelade und den Ausstechformen. Von Kreisen über Herzen bis zu lustigen „spitzbübischen“ Gesichtern ist alles möglich, was gefällt. So kannst du hier ganz einfach, deine eigenen Klassiker kreieren.
Hier geht's zum Rezept für Spitzbuben.
7. Rumkugeln
Dieses Meisterstück ist eine kleine Sünde wert. Mit den Hauptzutaten Schokolade und Zucker sind sie weder besonders leicht noch eine Vitaminbombe, aber dafür sehr intensiv im Geschmack, und somit perfekt für die Feiertage, an denen man ruhig mal ein Auge zudrücken und sich was gönnen sollte. Rumkugeln gibt es das ganze Jahr. In Norddeutschland oft auch in etwas größeren Dimensionen aus Biskuit-Teig. Die Schweden verwenden statt Rum übrigens den Schnaps Arrak, der geschmacklich irgendwo zwischen Rum und Whiskey liegt.
Hierzulande kommt der charakteristische Geschmack oft aus Ersatzstoffen mit Rumaroma. Wir arbeiten in unserem Rezept aber mit echtem Rum. Im Ausgleich dazu lassen wir unserer Kreativität freien Lauf und rollen die verführerischen Bällchen in Kokosflocken statt Schokoladensplitter. Genau das Richtige, um zwischen den ganzen Klassikern ein bisschen Abwechslung auf den weihnachtlichen Gebäcktisch zu bringen.
Hier geht's zum Rezept für Rumkugeln.
8. Gewürzkuchen
Für viele gehört der Gewürzkuchen einfach zum Advent dazu, am liebsten nach Omas Originalrezept. Wie schön, dass er sich recht einfach nachbacken lässt. Und man ihn auch an den eigenen Geschmack anpassen kann. Denn ob man klassischerweise zu Zimt, Nelken und Muskat greift, zu einem vorbereiteten Lebkuchengewürz oder mit etwas moderneren Aromen, zum Beispiel aus Ingwer, experimentiert, beeinflusst das Grundrezept nicht.
Wir haben für dich eine flexible Variante, die du wahlweise vegan oder mit Eiern zubereiten kannst. Auch ob du deinen Gewürzkuchen wie im Rezept dargestellt in einer runden Kuchenform, in einer Kastenform oder auf dem Backblech zubereitest, bleibt dir überlassen. Viel Spaß beim Experimentieren!
Hier geht's zum Rezept für Gewürzkuchen.
9. Schwarz-weiß-Gebäck
Wie kommen eigentlich die Karos in den Teig? Wir zeigen es dir. Die beiden Farben hinzubekommen ist gar nicht so schwer. Die kurze Erklärung: Du teilst den Teig vor dem Backen in zwei Hälften, der einen mischt du Kakao bei, damit sie etwas dunkler wird. Anschließend formst du aus den Teighälften das gewünschte Muster und legst sie erstmal in den Kühlschrank. Das ist das ganze Geheimnis. Eine ausführliche Anleitung mit anschaulichen Fotos findest du im Rezept.
Der Teig selbst ist ein Mürbeteig ohne Ei, besteht also nur aus Mehl, Puder- und Vanillezucker. Welches Muster du wählst, überlassen wir deinem Geschmack. Von Spiralen über Zebrastreifen bis zum Schachbrett ist alles möglich. Schwarz-weiß-Gebäck war übrigens auch in der DDR sehr beliebt.
Hier geht's zum Rezept für Schwarz-weiß-Gebäck.
10. Spekulatius
Für manche sind sie der Inbegriff weihnachtlicher Nascherei: Spekulatius! Über die Herkunft kann man sich streiten, jedenfalls hat das beliebte Gebäck sowohl in Belgien und den Niederlanden, als auch in Nordrheinwestfalen und im Rheinland seine Wurzeln. Während es hierzulande ein klassisches Weihnachtsgebäck ist, wird es in unseren Nachbarländern das ganze Jahr über geknabbert.
Einen Teil seiner Beliebtheit verdankt es mit Sicherheit den Abbildungen, die in den Teig gepresst werden. Der traditionelle Spekulatius enthält Motive der Nikolaus-Geschichte. Doch bei der Gestaltung eigener Plätzchen ist natürlich jeder frei. Kompliziert ist die Zubereitung nicht und dauert auch nicht lange. Selber backen ist also durchaus eine Alternative zur Fertigware. Für das Aroma greifen wir zu einer fertigen Gewürzmischung, aber du kannst mit ein wenig Experimentieren natürlich auch selbst deinen Lieblingsgeschmack kreieren. Typische Gewürze für Spekulatius sind Zimt, Kardamom und Gewürznelken.
Hier geht's zum Rezept für Spekulatius.
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Titelbild: SevenCooks