War das heute Morgen wieder ärgerlich! Gerade wollte ich meinen Lieblings-Frischkäse aufs Brot schmieren, da entdeckte ich sie: Schimmelflecken! Aber der Käse war doch ganz neu!? Falls dir das auch öfter passiert, könnte es an der falschen Lagerung liegen. Denn ein Kühlschrank hat unterschiedliche Klimazonen für unterschiedliche Lebensmittel.
Ich zeige dir, worauf du beim Einräumen deines Kühlschranks achten musst und wie du das Beste aus deinem kühlen Haushaltshelfer herausholst.
Wo kommt was rein?
Also eins war mir immer klar: Das Gemüsefach heißt Gemüsefach, weil da das Gemüse reinkommt. Soweit so gut. Die restlichen Fächer habe ich aber ehrlich gesagt immer willkürlich mit Lebensmitteln zugestellt.
Da wundert es eigentlich nicht, dass der Feldsalat welkt und die Milch sauer schmeckt. Die Luft im Kühlschrank zirkuliert, das heißt kalte Luft steigt nach unten und warme nach oben. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Temperatur in den Fächern.
Ganz oben
Hier oben ist es für Kühlschrank-Verhältnisse eher mollig warm: Nämlich zwischen 7 und 10 Grad. Das heißt hier kommen Lebensmittel rein, die es nicht allzu kalt mögen oder brauchen. Dazu gehören:
selbst gekochte Speisen, also Suppen, Meal-Prep, der Reis vom Vortag
Marmeladen und Konfitüren
Harte Käsesorten
Der mittlere Bereich
Hier fühlen sich eigentlich alle Milchprodukte wohl. Und ja, auch die Milch selber. Denn entgegen jeglicher Gewohnheit gehört die Milch eigentlich nicht in die Kühlschranktür, denn da ist es zu warm. Das mittlere Fach ist gedacht für:
Weichen Käse (Feta, Camembert, Gorgonzola & Co.) sowie Frischkäse
Joghurt und Quark
Milch
Ganz unten
Das ist quasi die Antarktis des Kühlschranks, die dem Gefrierfach Konkurrenz macht. Nein, natürlich muss dein Eis trotzdem ins Gefrierfach bei Minus 18 Grad. Aber alles was leicht verdirbt und wirklich viel Kälte braucht, gehört hier rein. Das sind vor allem:
Fisch- und Fleischprodukte (Lachs, Frikadellen, Wurst, rohes Fleisch & Co.)
Das Gemüsefach
Eigentlich selbsterklärend, aber nicht so sehr wie du vielleicht denkst. Denn das praktische Gemüsefach wird meist viel zu vollgestellt, vor allem mit Obst- und Gemüsesorten, die lieber bei Zimmertemperatur dahinvegetieren. Welche das sind, erfährst du im nächsten Abschnitt. Aber zuerst eine Liste der Sorten, die definitiv ins Gemüsefach müssen:
Gemüse:
Salat
Lauch
alle Kohlsorten
Brokkoli
Karotten
Spinat
Mangold
Rote Bete
Obst:
Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Blaubeeren etc.)
Kirschen
Trauben
Feigen
Die Kühlschranktür
Der Sammelplatz für alle übriggebliebenen Marmeladen von Oma. Die Kühlschranktür hat mit ihren 10-15 Grad Kerntemperatur aber noch viel mehr zu bieten. Das gehört alles in die Türabsteller:
Ganz oben:
Eier
Butter (so bleibt sie streichzart)
In der Mitte:
Dressings
Soßen
Ketchup
Senf
angebrochene Konserven
Ganz unten:
Getränke
frisch gepresste Säfte
keine Milch!
Diese Obst- und Gemüsesorten sollten auf keinen Fall in den Kühlschrank
Ich gebe zu, in diesem Bereich habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Aber die gute Nachricht: Ich habe jetzt viel mehr Platz im Kühlschrank und spare mir auch mehr Energie, da nicht mehr so viel gekühlt werden muss. Hier die Top-16-Charts der Lebensmittel, die auch Zimmertemperaturen gut vertragen:
Avocados
Auberginen
Bananen (bekommen im Kühlschrank braune Stellen)
Basilikum (welkt)
Gurken
Honig
Kaffee (nimmt Gerüche auf und verliert an Geschmack)
Kartoffeln (werden mehlig-süßlich)
Knoblauch (schimmelt)
Melonen
Mangos
Olivenöl (wird ranzig)
Tomaten (verlieren ihr Aroma)
Zitronen
Zucchini
Zwiebeln (schimmeln)
So räumst du deinen Kühlschrank richtig ein
Es gibt wirklich gute Tricks und Kniffe, wie du deinen Kühlschrank sparsam und sinnvoll nutzen kannst. Neben dem richtigen Einräumen habe ich noch ein paar Tipps für dich, die du irgendwann ganz automatisch in deinen Küchen-Alltag integrieren kannst:
Beachte das Mindesthaltbarkeitsdatum: Genau wie im Supermarkt, solltest du die Lebensmittel mit der längeren Haltbarkeit eher hinten aufbewahren und die schnell verderblichen eher vorne. So vermeidest du, dass der verschollene Lieblingskäse plötzlich auftaucht, aber wegen dem abgelaufenen Haltbarkeitsdatum weggeschmissen werden muss. Ein großes Plus für die Umwelt!
Verpacke offene Lebensmittel: Viele Fleisch- und Wurstwaren sind ja schon sehr gut verpackt und das soll auch so sein, sonst verderben sie zu schnell. Dasselbe Prinzip kannst du auf gekochte Speisen oder angeschnittene und geöffnete Lebensmittel anwenden. Am besten verwendest du hierfür nachhaltiges Verpackungsmaterial wie zum Beispiel Bienenwachstücher. Frische Gemüsesorten wie Mangold, Spinat, Spargel, Radieschen oder Kräuter halten sich länger, wenn du sie in ein feuchtes Tuch wickelst und im Gemüsefach verstaust.
Mehr zum Thema Bienenwachstücher: Weniger Verpackungsmüll: Diese Bienenwachstücher halten dein Essen frisch.
Warmes Essen erst abkühlen lassen: Die Regel kennt eigentlich jeder. Niemals heißes oder warmes Essen in den Kühlschrank packen. Das bringt die Klimazonen durcheinander und verbraucht Unmengen an Energie.
Regelmäßiges Reinigen und Abtauen: Je mehr Eis in deinem Kühlschrank ist, desto mehr Energie verbraucht der Kühlschrank, um dieses Eis in Eis-Form zu behalten. Deshalb solltest du deinen Kühlschrank 1-2 Mal im Jahr abtauen. Um der Eis-Bildung vorzubeugen, solltest du deinen Kühlschrank nicht zu vollpacken und keine Lebensmittel an die Wand stellen, weil so das Kondenswasser nicht abfließen kann und gefriert. Auch die regelmäßige Reinigung ist wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Putze deinen Kühlschrank alle 4 Wochen einmal.
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Titelbild: SevenCooks