Warum nennt man Schwarzwurzel auch Winterspargel?
Schwarzwurzeln und Spargel haben eine ähnliche Form: Sie sind beide lang und dünn.
Auch der leicht säuerliche Geschmack von Schwarzwurzeln erinnert an weißen Spargel. Allerdings schmeckt die Schwarzwurzel deutlich nussiger und würziger.
Außerdem haben beide in gekochtem Zustand eine ähnliche Konsistenz.
Noch dazu kannst du beide im Sinne der Nachhaltigkeit als regionales Saisongemüse kaufen.
Einkaufstipp: Achte darauf, dass die Stangen nicht zu dünn sind. Das erleichtert dir die Zubereitung der Schwarzwurzeln.
Wann haben Schwarzwurzeln Saison?
Aus Freilandanbau, der umweltfreundlichsten Anbauvariante, bekommst du Schwarzwurzel von September bis November. Danach noch bis etwa März als Lagerware.
Nährstoffe: Sind Schwarzwurzeln gesund?
Schwarzwurzeln sind ein sehr gesundes Gemüse. Sie sind kalorienarm, aber reich an Nährstoffen.
Besonders an Mikronährstoffen wie Eisen, Kalium, Vitamin E und B-Vitamine.
Da sie viele Ballaststoffe enthalten, sättigen sie gut, unerstützen eine gesunde Verdauung und sind ein ideales Lebensmittel, wenn man sich kalorienbewusst ernähren möchte.
Vorbereitung: Schwarzwurzeln waschen und schälen
Trotz zahlreicher Gemeinsamkeiten von klassischem Spargel und „Winterspargel“ unterscheidet sich die Zubereitung deutlich. Im Gegensatz zu Spargel, musst du Schwarzwurzeln gründlich schälen.
Das weiße Fruchtfleisch versteckt sich nämlich unter einer groben bräunlich-schwarzen Schale.
Es lohnt sich, das winterliche Saisongemüse auszuprobieren. Auch wenn die dunkelbraune Schale nicht auf den ersten Blick Genuss pur verspricht, ist das weiße Innere aromatisch und gesund.
Tipp für saubere Hände: Beim Schälen von Schwarzwurzeln tritt ein klebriger, milchiger Saft aus, der sich „an der Luft“ braun färbt. Aus diesem Grund empfehle ich dir, beim Zubereiten der Schwarzwurzeln Küchenhandschuhe zu tragen.
Zusätzlich benötigst du eine große Schale Wasser und Zitronensaft.
So putzt und schälst du Schwarzwurzeln:
Befülle zunächst eine große Schüssel mit kaltem Wasser und gib den Saft einer Zitrone dazu. Hier legen wir die Wurzeln später rein, an der Luft werden sie nämlich schnell braun.
Bürste die Schwarzwurzeln gründlich unter fließendem kaltem Wasser ab. Am besten verwendest du eine Gemüsebürste – alternativ funktioniert auch eine Spülbürste oder ein Silikon-Handschuh mit Noppen.
Schneide die beiden Enden der Schwarzwurzel gerade ab und schäle die Stangen mithilfe eines Sparschälers. Dadurch bleiben mehr Nährstoffe erhalten und ansonsten würde von den ohnehin dünnen Stangen nicht viel übrigbleiben.
Halbiere die Schwarzwurzeln und gib sie in das vorbereitete Zitronenwasser. Solltest du die Stangen sofort weiterverarbeiten, reicht es, sie mit etwas Zitronensaft zu beträufeln.
Schwarzwurzeln nährstoffschonend kochen
Ich habe dir weiter unten viele, leckere Rezept mit Schwarzwurzeln gesammelt: von Suppe über Salat bis zum Auflauf.
Deshalb gibt's hier nur ein paar allgemeine Tipps für die Zubereitung:
Nährstoffe erhalten: Ich empfehle dir, Schwarzwurzeln entweder zu dünsten oder zu dämpfen. Also in möglichst wenig Flüssigkeit zu garen (dünsten) oder in Wasserdampf (dämpfen), indem du sie in einem Sieb oder Dämpfeinsatz über kochendes Wasser hängst. So erhälst du Nährstoffe und Geschmack viel besser, als wenn du sie in viel Wasser kochst. Das gilt übrigens für so ziemlich jedes Gemüse. Zerkleinern: Für die meisten Gerichte kannst du Schwarzwurzeln in mundgerechte Stücke schneiden.
Für Gratins, Crêpes oder als Pizza-Topping kannst du die Stangen auch ganz lassen bzw. halbieren.
Kann ich Scharzwurzeln roh essen?
Ja, du kannst Schwarzwurzeln auch roh essen. Zum Beispiel gerieben in einem Salat. Achte auch hier darauf, Säure (z. B. Zitronensaft) hinzuzugeben, weil sich die Schwarzwurzel sonst schnell braun färbt und unappetitlich aussieht.
Rohe Schwarzwurzel enthält merklich mehr Nährstoffe, weil sich manche davon bei der Zubereitung unter Hitze verflüchtigen.
Allerdings ist Rohkost schwerer zu verdauen. Wenn du also einen empfindlichen Magen hast, startest du besser mit kleinen Portionen und tastest dich an deine persönliche Wohlfühlmenge heran.
Rezepte mit Schwarzwurzeln
Schwarzwurzeln lassen sich äußerst vielfältig zubereiten.
Wenn du keine Lust hast lange zu kochen, kannst du sie einfach andünsten und mit Frischkäse und Kräutern genießen.
Oder du machst daraus Rahmgemüse. Schwarzwurzeln harmonieren gut mit Kartoffeln.
Darüber hinaus gibt es viele leckere Rezepte mit Schwarzwurzeln, von denen ich dir jetzt einige vorstelle.
Schwarzwurzeln als Suppe
Winterzeit ist Suppenzeit. Da passt es ideal, dass sich Schwarzwurzeln exzellent als Suppe zubereiten lassen. Unsere aromatische Schwarzwurzelsuppe in veganer Rezeptur mit Kartoffeln, Hafersahne, Ingwer und Limette beweist, wie einfach das gelingt.
In Form von gerösteten Schwarzwurzelchips eignet sich das Wintergemüse auch ideal als Topping für Suppen.
Voilà: diese cremige Kartoffelsuppe mit knusprigen Schwarzwurzelchips überzeugt sicher auch anspruchsvolle Gäste.
Schwarzwurzeln als Salat
Falls du das gesamte Nährstoffspektrum frischer Schwarzwurzeln genießen möchtest, liegst du mit unserem raffinierten Schwarzwurzelsalat mit Vanille-Dressing goldrichtig.
Dank Rucola, Minze, fruchtigem Apfel und Sonnenblumenkernen wird der Salat aus der SevenCooks Küche garantiert zu einem unvergesslichen Genuss.
Schwarzwurzel Hauptgerichte – Auflauf und Co.
Auch Ofengerichte wie Aufläufe sind ein passendes Gericht für dunkle Winterabende. Unser Schwarzwurzel-Auflauf mit Walnüssen wird passend zur Jahreszeit mit Orangen, Nüssen und Zimt verfeinert. Dazu kannst du zum Beispiel Kartoffeln und einen grünen Salat servieren.
Als Pfannengericht triffst du wiederum mit unserer Kreation Karamellisierte Schwarzwurzel mit Kaki und Orange voll ins Schwarze. Dieses Rezept wird – in Anlehnung an eine nachhaltige, saisonale Kochkunst – ebenfalls mit Orange und Haselnüssen vollendet.
Tipp: Das kreative Lieblingsgericht schmeckt auch kalt als Salat köstlich: Bereite doch gleich zwei Portionen zu und nimm dir die winterliche Komposition am nächsten Tag à la „to go“ mit ins Büro.
Schwarzwurzeln als „echter“ Spargel interpretiert
Falls du es wie ich kaum erwarten kannst bis im Frühling wieder die „echte“ Spargelsaison beginnt, bereite Schwarzwurzeln doch mal ganz klassisch in Anlehnung an Spargel zu.
Dafür kannst du gedünstete, ganze Schwarzwurzeln mit Pellkartoffeln und unserer köstlichen Sauce Hollandaise servieren. Falls du als Vegetarier zum (Winter-) Spargel keinen Schinken oder Räucherlachs servieren möchtest, lege ich dir wärmstens mit Parmesan gratinierte Schwarzwurzeln ans Herz.
Du wünschst dir eine vegane Variante? Gedünstete oder gebratene Schwarzwurzeln schmecken auch mit unserer Schnellen Sauce Hollandaise in rein pflanzlicher Rezeptur köstlich. Für die würzige Nuance empfehle ich dir dazu unsere unwiderstehlichen Portobello-Steaks: einfach von jeder Seite scharf anbraten.
Schwarzwurzeln lagern
Du hast mehr Schwarzwurzeln gekauft, als du essen kannst? Oder möchtest deine regional gekauftes Gemüse erst in eine paar Monaten verarbeiten? Kein Problem. Ich zeige dir, wie du Schwarzwurzeln richtig lagerst.
Naturbelassene Schwarzwurzeln:
Du kannst frischen „Winterspargel“ bis zu zwei oder drei Wochen im Keller – oder an einem anderen kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Dafür werden die ungewaschenen und ungeschälten Stangen in eine Kiste gelegt und mit Erde oder Sand bedeckt.
Im Gemüsefach des Kühlschranks bleiben Schwarzwurzeln etwa ein bis zwei Wochen frisch. Auch hier vorher nicht waschen und am besten in ein feuchtes Tuch einschlagen.
Gewaschene Schwarzwurzeln:
Wenn du Schwarzwurzeln nur kurz aufbewahren möchtest, kannst du das gewaschene, ungeschälte Stangengemüse an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren. Dafür wickelst du die Schwarzwurzeln einfach in Zeitungspapier. So bleiben sie ein paar Tage frisch.
Einfrieren:
Im Gefrierfach halten sie sich bis zu sechs Monate. Dazu schneidest du sie vorher in Stücke und blanchierst sie.
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Titelbild: SevenCooks