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Küchenhygiene – 10 Grundregeln für eine keimfreie Küche

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von SarahCooks

30.1.2019

Diese Tipps verraten dir, wie du deine Küche ganz leicht ordentlich und hygienisch halten kannst, denn beim gesunden Kochen ist Hygiene Pflicht. Danach kennst du die wichtigsten Regeln, um Keimen und Bakterien aus dem Weg zu gehen – ganz sicher!

Wer hätte nicht gerne immer eine hygienische Küche? Gerade am Abend nach einem langen Arbeitstag reicht es meist nur noch zum Kochen, die Sauberkeit wird vernachlässigt. Doch Achtung! Um die Verbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden und eine gewisse Grundhygiene zu erreichen, gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt wissen solltest, wenn es um das Lagern, Verstauen, Kühlen und Zubereiten von Lebensmitteln geht.

Eine wichtige Grundlage für Hygiene in der Küche, ist ein gewisser Sauberkeitsstandard, da Essensreste und Müll- oder Spülberge gute Nährböden für Bakterien sind und deswegen vermieden werden sollten. Wie du diesen in deine Küche bringst und somit schädlichen Mikroorganismen vorbeugst, erfährst du in den folgenden Tipps.

1. Richtiges Hände waschen

Die Hygiene beginnt schon beim Betreten der Küche. Wasche als erstes die Hände, bevor du irgendetwas anderes anfasst. Doch nicht nur bevor du anfängst, solltest du deine Hände waschen, sondern natürlich auch vor und nach der Verarbeitung von rohen Zutaten wie Rohmilch und Rohmilchprodukten, rohem Fleisch und Fisch sowie rohen Eiern.

Auch pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Sprossen und Blattsalate können mit Krankheitserregern verunreinigt sein. Willst du diese roh verzehren, wasche sie zuvor gründlich unter fließendem Wasser. Sorten die nah an der Erde wachsen, schälst du am besten vor dem Verzehr. Auch nach dem Kontakt mit diesen Lebensmitteln, solltest du darauf achten, deine Hände gründlich zu reinigen.

Richtiges Händewaschen dauert mindestens 30 Sekunden, zuvor die Hände gründlich mit Seife einreiben und die Fingerspitzen dabei nicht vergessen. Ringe und anderen Handschmuck am besten vor dem Kochen ausziehen - dann können daran keine Keime hängen bleiben. Foto: SevenCooks

Wie geht richtiges Händewaschen?

  • Seife benutzen

  • Hände, Innenflächen und Nagelbetten gründlich einseifen und massieren (Händewaschen funktioniert hauptsächlich über Reibung)

  • Seife unter fließendem Wasser abspülen

  • Mit sauberem Handtuch abtrocknen

Dieser Vorgang sollte ungefähr eine halbe Minute dauern, nur dann ist es laut dem Bundeszentrum für Ernährung wirklich wirksam. Die Temperatur des Wassers spielt dagegen keine Rolle.

2. Arbeitsflächen frei halten

Es behindert dich nicht nur beim Kochen, sondern verlängert auch die Zeit, die das Aufräumen dauert: vollgestellte Arbeitsflächen. Damit dir das in Zukunft nicht mehr passiert gibt es ein paar einfach Handgriffe, die du sofort erledigen kannst:

  • Benutztes Geschirr sofort in die Spülmaschine räumen.

  • Lebensmittel in einer Vorratskammer, dem Kühlschrank und den dafür vorgesehenen Plätzen verstauen.

  • Arbeitsflächen feucht abwischen, Schmutz immer sofort entfernen.

Wie im vorherigen Punkt bereits erwähnt, ist es wichtig alle Gegenstände und Flächen zu säubern, sobald diese in Berührung mit rohen Lebensmitteln waren.

Wenn du nach dem Kochen die Arbeitsflächen abwischst, verhinderst du das antrocknen von Schmutz und wirst außerdem die gefährlichen Keime los, die durch den Kontakt mit rohen Lebensmitteln übertragen werden können. Foto: SevenCooks

3. Müllberge vermeiden

Den Müll bringst du am besten raus, BEVOR sich der Deckel nicht mehr schließen lässt. Somit verhinderst du aufgestauten Müll an alternativen Plätzen und die Dinge, die in den Mülleimer gehören, landen nicht daneben.

Besonders im Sommer, wenn es draußen und drinnen wärmer ist, fangen Lebensmittelreste schneller an zu gären und es können sich unangenehme Gerüche bilden. Um dies und das Bilden von einem Bakterienparadies zu vermeiden, solltest du deinen Müll regelmäßig entsorgen. Wie oft soll der Mülleimer geleert werden?

  • Biomüll: Alle ein bis zwei Tage

  • Tipp: Ein Ein-Liter-Eimer (z.B. von Naturjoghurt) eignet sich gut für Essensreste, denn dieser ist schneller voll und muss dann auch öfter geleert werden. So entstehen unangenehme Gerüche erst gar nicht.

  • Restmüll: Einmal täglich, auch wenn er noch nicht voll ist

Fleischabfälle: Ob tierische Produkte im Rest- oder Biomüll entsorgt werden müssen, legt jede Kommune selbst fest. Grundsätzlich gilt aber: Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, kannst du tierische Abfälle in Zeitungspapier wickeln, dieses ist biologisch abbaubar.

Außerdem ist es sehr praktisch wenn du für Kartonagen und Altglas einen extra Behälter hast, wie z.B. einen Korb oder Eimer, wo du diese gesondert sammeln kannst. Der Trick ist nun, jedes Mal wenn du das Haus verlässt einen vollen Behälter mit nach draußen zu nehmen und es gleich zu entsorgen. So muss niemand extra laufen oder sich anziehen und es sammeln sich keine Müllberge. Um Schmutzreste in Abfallbehältern zu vermeiden, wasche diese einmal die Woche mit warmem Wasser und Reinigungsmittel aus.

4. Spüle sauber halten

Ein weiterer Platz mit Potenzial für Chaos ist die Spüle. Diese solltest du täglich sauber halten, um eine Ansammlung von Keimen zu vermeiden. An dem Mythos, in der Spüle sammelten sich mehr Bakterien an als in der Toilette, ist sogar etwas dran. Denn die Vielfalt der Organismen kommt vor allem durch rohe Lebensmittel in unsere Häuser und die haben vermehrt mit der Spüle Kontakt, aber weniger mit der Kloschüssel.

Ein weiterer Grund, warum unser Bad häufig hygienischer ist, als unsere Küchenspüle, ist, dass wir es gründlicher reinigen und eine Toilette nur wenig Nährboden für Keime bietet. Da wir schädliche Keime im Normalfall über den Mund aufnehmen, ist die Gefahr sich mit etwas anzustecken in der Küche um ein Vielfaches höher, als auf der Toilette.

Um Bakterien in der Spüle zu verhindern, sollte man möglichst bald nach der Mahlzeit abspülen, denn bei Temperaturen um 20 Grad vermehren sich Keime sehr schnell. Spülbürsten am besten regelmäßig in der Spülmaschine mitreinigen.

Ist die Spüle erst einmal aufgeräumt, sieht die Küche schon gleich viel sauberer aus! Wie aber geht das?

Mein Vorschlag ist, dass der erste, der dreckiges Geschirr in die Küche bringt, und sieht, dass die Spülmaschine sauber ist, diese gleich ausräumt. So kann das alte Geschirr sofort eingeräumt werden und es bildet sich gar nicht erst ein riesen Stapel im Spülbecken. Alles weitere, wie Töpfe, Pfannen, Bretter oder Messer, das von Hand gespült werden muss, sollte einmal täglich abgespült und aufgeräumt werden. Anschließend das Becken kurz auswaschen, so bilden sich keine Spülberge und auch Essensreste im Spülbecken gehören von nun ab der Vergangenheit an.

5. Keimfreie Küchenutensilien

Zu einer sauberen Küche gehören auch hygienische Küchenutensilien. Und eines lass dir gesagt sein: Je schneller sauber gemacht wird, umso besser. Ich habe dir hier eine kleine Checkliste zusammengefasst, wie du deine Küchenutensilien sauber hältst:

  • Bretter und Messer gleich nach dem Gebrauch mit heißem Wasser abspülen (und ab damit in die Spülmaschine).

  • Rissige Holzbretter gegebenenfalls austauschen, denn die Risse trocknen nicht aus und bleiben feucht – darin sammeln sich dann Keime.

  • Lappen und Schwämme ebenfalls alle ein bis zwei Tage austauschen oder einfach bei mindestens 60 Grad in die Waschmaschine werfen.

  • Kochschürzen solltest du regelmäßig waschen, damit diese nicht zu „Keimschleudern“ werden.

Küchenutensilien, die mit rohen Lebensmitteln in Berührung gekommen sind, am besten unter fließendem Wasser abwaschen und danach gründlich trocknen, denn eine feuchte Umgebung bildet den Nährboden für Bakterien. Foto: SevenCooks

6. Vermeiden von Kreuzkombinationen

Fleisch und Gemüse kannst du separat aufbewahren, um Kreuzkombinationen zu vermeiden. Auf rohem Fleisch befinden sich oftmals gefährliche Bakterien, die sich auf anderen Oberflächen ausbreiten können.

Merke: Für Fleisch nur Plastikbretter verwenden, die leicht abwaschbar sind.

Dazu gehört ebenfalls, Fleisch und Gemüse nicht mit dem gleichen Messer oder auf dem gleichen Brett zu schneiden und beim Grillen auf das Verwenden von mehreren Zangen zu achten.

Auch auf der Schale von rohen Eiern, in Rohmilch und auf rohem Fisch können sich gefährliche Krankheitserreger befinden. Daher gilt für diese Lebensmittel allgemein das gleiche wie für Fleisch:

  • Vor und nach dem Anfassen Hände waschen.

  • Küchenutensilien wie Schüsseln, Bretter, Messer, die damit in Berührung gekommen sind sofort mit fließendem Wasser abwaschen und zur Abtötung der Keime in die Spülmaschine packen.

  • Unbedingt die Vorgaben für das Kühlen, Lagern und Erhitzen des jeweiligen Lebensmittels beachten.

Wenn du diese ersten 6 Punkte beachtet hast, dann sehen die Oberflächen deiner Küche sauber und ordentlich aus und du verhinderst das Entstehen vieler Keime und Bakterien. Küchenhygiene geht tatsächlich noch etwas weiter. Deswegen habe ich dir in den folgenden Absätzen das Wichtigste über Lebensmittel und ihre Aufbewahrung zusammengefasst, denn auch das gehört zu einer hygienischen Küche!

7. Kühlschrank reinigen

Ein sauberer Kühlschrank ist ein Muss, wenn es um das Vermeiden von Bakterien geht. Durch die Aufbewahrung verschiedenster Lebensmittel sammeln sich auch hier die allseits unbeliebten kleinen Eindringlinge. „Wie oft?“, fragst du dich? Wenn du deinen Kühlschrank immer nur dann reinigst, wenn sich im Gemüsefach schon Schimmel angesammelt hat, ist es schon zu spät. Besser wäre es, einmal im Monat deinen Kühlschrank komplett auszuräumen und mit einem feuchten Tuch und Allzweckreiniger oder Spülmittel auszuwischen, um einer Keimübertragung und dem Lebensmittelverderb vorzubeugen.

Den Kühlschrank solltest du einmal im Monat ausräumen und feucht auswischen, hierzu genügt ein Allzweckreiniger oder einfaches Spülmittel. Foto: SevenCooks

8. Kühlschrank nicht überfüllen

Bleiben wir noch kurz bei unserem Lieblings-Küchengerät: Es ist nämlich nicht nur wichtig, den Kühlschrank sauber zu halten, sondern auch, ihn nicht mit Lebensmitteln zu überfüllen. Deswegen ließ in der Gebrauchsanleitung nach, wie viel wirklich rein darf, denn ansonsten wird der Inhalt nicht mehr ausreichend gekühlt und die Lebensmittel können kaputt gehen. Die verdorbenen Lebensmittel wiederum sind ein toller Nährboden für Keime. Wenn möglich, dann vermeide es, heiße Speisen reinzustellen, denn auch dies verringert das Kühlen der anderen Speisen.

9. Kühlkette nicht unterbrechen

Vor allem in der wärmeren Jahreszeit solltest du darauf achten, die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Hierzu kannst du eine Kühltasche mit zum Einkaufen nehmen und ein paar Kühlakkus hineinlegen. Deine erste Tat zuhause sollte sein, die gefrorenen und gekühlten Lebensmittel zu verstauen, bevor es an das Aufräumen des restlichen Einkaufs geht. So verhinderst du, dass deine Lebensmittel schlecht.

Rohes Fleisch und auch Fisch sollte kühl transportiert und aufbewahrt werden, als Richtwert gilt hier: nicht wärmer als 4 Grad. Die Keime auf der Fleischoberfläche, die für Krankheiten sorgen können sich dann nur langsam vermehren.

10. Richtiges Auftauen

Beim Auftauen von Fisch und Fleisch entsteht ein Tropfsaft. Dieser kann Keime und Bakterien beinhalten, deshalb solltest du das Gefriergut nur in einem Sieb oder über einem Gitter auftauen. Die Flüssigkeit kann sofort abfließen. Sollte etwas daneben gehen, wische es mit Küchenpapier weg und entsorge es anschließend. Auch hier gilt wieder: Hände waschen nicht vergessen. Zudem musst du darauf achten, Fleisch immer ganz auftauen zu lassen. Ist es innen noch gefroren, wird beim Braten die Temperatur von mindestens 70 Grad eventuell nicht erreicht.

Ich hoffe, diese 10 Grundregeln für Küchenhygiene haben dir weitergeholfen und du kannst in Zukunft deine saubere Küche genießen und findest darin Freude am Kochen. Wenn du noch auf der Suche für ein leckeres Rezept bist, dann schau doch mal bei unseren Instagram Rezepten vorbei. Die sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch echt lecker. Versprochen!

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Titelbild: SevenCooks

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