Ist das "normal"?
Phasen, in denen Kinder sehr einseitig essen und zahlreiche Lebensmittel ablehnen, sind nicht ungewöhnlich. Insbesondere im Kleinkindalter ist vielen Eltern dieses Phänomen bekannt.
Falls sich dein Kind von heute auf morgen sehr kritisch verschiedenen Nahrungsmitteln gegenüber verhält, bist du verständlicherweise zunächst verunsichert. Insbesondere, wenn dein kleiner Liebling zuvor neue Lebensmittel mit großem Interesse ausprobiert hat.
Ich kann dich beruhigen: So lange es sich nur um Phasen handelt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Eine vorübergehende Änderung des Essverhaltens – egal ob „Gemüsemuffel“ oder „Suppenkasper“ – ist ganz natürlich. Wenn dein Kind allerdings dauerhaft gesunde Lebensmittel ablehnt und Nudeln, Kartoffeln oder Reis nur ohne Gemüsesoße akzeptiert, ist es wichtig zu handeln.
Zunächst möchten wir dir erklären, warum Kinder in bestimmten Lebensphasen mitunter einseitig essen. Wir unterstützen dich dabei herauszufinden, warum dein Kind wählerisch „isst“ und wie du diesen Kreislauf durchbrechen kannst. Zusätzlich stellen wir dir unwiderstehliche Rezepte vor, die Lust auf gesundes Essen wecken.
Welche Gründe stecken hinter einseitigem Essen?
So lange dein Kind einen aktiven, gesunden Eindruck macht, sich altersgerecht entwickelt und das wählerische Verhalten beim Essen nicht Überhand nimmt, musst du dich nicht auf Ursachenforschung begeben.
Oft handelt es sich um vorübergehende Trotzphasen, die zwar nervig sind, aber zur Persönlichkeitsentwicklung deines Kindes einfach dazugehören. Auch das Austesten von Grenzen findet mit Vorliebe beim Essen statt.
Manchmal ist die Essensverweigerung auch der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit.
Vielleicht war der Alltag einfach sehr stressig und es blieb wenig gemeinsame Zeit. Du kannst versuchen, dir etwas mehr Zeit für Familienerlebnisse freizuschaufeln.
Manchmal kann ein kleiner Ausflug ins Grüne oder gemeinsame Zeit auf dem Spielplatz – außerhalb der momentan negativ behafteten Mahlzeiten – die angespannte Situation bereits verbessern.
Wann soll ich zum Arzt?
Wird das Familienessen allerdings dauerhaft zur nervlichen Zerreißprobe für dich und dein Kind – und lehnt es zahlreiche gesunde Lebensmittel trotz aller kreativen Bemühungen konsequent ab –, muss eine Lösung her.
Auch wenn es dir verständlicherweise schwer fällt, versuche, deine Sorgen ums Essen nicht auf das Kind zu übertragen.
Druck und Stress bringen nur das Gegenteil und würden die Situation nur verschärfen. Wenn du deinem Kind signalisierst, dass es etwas falsch macht, kann ein Teufelskreis entstehen und das Risiko für eine Essstörung steigen.
Gelassenheit und Zuversicht führen in den meisten Fällen hingegen dazu, dass dein Kind sein wählerisches Verhalten Schritt für Schritt ablegt.
Ein Gespräch mit dem Kinderarzt wird dann notwendig, wenn du dir begründete Sorgen machst, ob dein Kind genügend Nährstoffe und Energie aufnimmt.
Während einzelne Mahlzeiten auch mal ausfallen können, sollten dauerhafte Essprobleme bezüglich physiologischer und psychologischer Faktoren unbedingt abgeklärt werden.
Ein Gespräch kann darüber hinaus neue Perspektiven eröffnen und mögliche Ängste reduzieren.
Wie verhalte ich mich richtig, wenn mein Kind zu einseitig isst?
Viele Eltern fühlen sich überfordert, wenn ihre Tochter oder ihr Sohn zahlreiche Lebensmittel ablehnt oder kaum etwas isst. Vielleicht kennst du diese Situation nur allzu gut und bist ebenfalls unsicher, wie du dich als Elternteil am besten verhalten solltest.
Zunächst möchte ich nochmal betonen, dass vorübergehende Phasen, in denen die Lebensmittelauswahl deines Kindes „aus der Rolle fällt“ bzw. nicht den Empfehlungen entspricht, ganz natürlich sind. Daher empfehle ich dir, das veränderte Essverhalten – mit gesunder Distanz – wahrzunehmen.
Indem du nicht sofort gegensteuerst und die Situation nicht wertest, signalisiert du 'Es ist ok, wenn du gerade keinen Appetit auf ein bestimmtes Lebensmittel hast'.
Schließlich können wir bewusst solche Gerichte kochen, auf die wir gerade Lust haben. Kleinkinder haben hingegen oft keinen direkten Einfluss auf die servierten Speisen und vielleicht gerade einfach keinen Appetit auf Brokkoli oder Paprika-Gemüse. Das kann in den nächsten Tagen schon längst wieder anders aussehen.
Vielleicht gehört Brokkoli aber auch einfach zu den Gemüsesorten, die dein Kind ein Leben lang meidet, weil es den Geschmack einfach nicht mag. Vorübergehende Nörgeleien am Essen – oder das explizite Ablehnen spezieller Lebensmittel – sind also erstmal kein Grund zur Beunruhigung und bedürfen keiner besonderen Aufmerksamkeit.
Ein sehr einseitiges Essverhalten oder das komplette Meiden von Obst und Gemüse verlangt hingegen einen tieferen Blick hinter die Kulissen, um Nährstoffdefizite zu vermeiden.
Lass deinem Kind die Entscheidung, was es essen möchte
Berücksichtige die individuellen Vorlieben deines Kindes und serviere häufiger solche Gerichte, die es besonders mag. Es geht nicht darum, dass es ab sofort jeden Tag nur noch Milchreis, Schokopudding oder Nudeln gibt. Falls Milchreis tatsächlich zu den Lieblingsspeisen deines Kindes gehört, kannst du ihn ruhig einmal pro Woche als liebliche Hauptmahlzeit servieren.
Du hast es allerdings in der Hand, wie du den Milchreis zubereitest. Ich empfehle dir, den Milchreis am besten mit nährstoffreichen Vollkorn-Reisflocken zuzubereiten, die noch dazu alltagstauglich sind. Sie müssen nur kurz in heißer Bio-Milch, Reismilch oder einem anderen pflanzlichen Pendant quellen. Dazu gibt es eine Extraportion saisonales Gemüse wie Apfel- oder Pflaumenkompott oder sommerliche Beeren aus der Region.
Lesetipp zum Thema Ernährung von Kindern: Kochen für Kinder – Gesunde Ernährung mit Spaßfaktor
Bezieh dein Kind in die Mahlzeitenplanung & das Kochen mit ein
Involviere alle Familienmitglieder in die Mahlzeitenplanung. Beispielsweise kann sich jeder ein Lieblingsgericht für die Woche wünschen. Dabei lenkst du ein und erklärst deinem Kind altersgerecht, warum z.B. weiße Nudeln mit zerlassener Butter – oder Milchreis mit Zimt und Zucker – nicht als gesundes Mittagsessen geeignet sind.
Frag dein Kind, welche Lebensmittel es mag und welche nicht.
Erstellt gemeinsam einen Plan, sodass du einzelne Gemüsesorten oder Beilagen ersetzen kannst. Manche Kinder mögen beispielsweise frische Möhren, gekochte aber nicht und umgekehrt. Frag daher genau nach dem Warum.
Manchmal kann es einfach die Soße sein, die nicht neben dem Reis sondern darauf liegt. Oder die Gemüse-Buletten sind nicht klein genug. Kommuniziere altersgerecht mit deinem Kind, aber verzichte auf Diskussionen bzw. auf „schwer verdauliche Kost“ am Essenstisch.
Überleg mit deinem Kind, ob es am Geschmack oder an der Konsistenz liegt, warum es einzelne Lebensmittel nicht mag. Ziel ist, einen Kompromiss zu „Ich esse kein Obst und Gemüse“ zu finden, der beispielsweise lauten könnte: „Ich mag keinen Spinat, Rosenkohl und keine Birne, aber ich esse gerne Kohlrabi, Aprikose und Blaubeeren“.
Ich würde dir zusätzlich empfehlen, dein Kind so oft wie möglich mit in die Zubereitung des Essens einzubeziehen.
Als jahrelang erprobter Babysitter und Leiterin von Kinderkochkursen weiß ich nur zu gut, dass die Mithilfe – insbesondere bei Kleinkindern – nicht wirklich zeitsparend ist. Versuche dennoch, dein Kind so früh wie möglich fürs Kochen zu begeistern und beispielsweise am Wochenende gemeinsam Zeit in der Küche zu verbringen.
Selbstgemachtes Essen schmeckt erfahrungsgemäß oft viel besser. Zusätzlich wird dein Kind für den Umgang mit gesunden Lebensmitteln sensibilisiert.
Vereinbarungen und Kompromisse anstatt strikter Regeln
Wenn dein Kind Pasta nur pur, mit Butter oder nur ganz klassisch mit Bolognese essen möchte, muss ein Kompromiss her.
Versuche mal unsere nährstoffreiche Pasta mit Grünkern-Bolognese. Falls es trotz köstlicher Rezeptur nicht funktionieren sollte und ihr keinen gemeinsamen Nenner findet, lautet die Vereinbarung: Nudeln ja, aber mit Olivenöl statt Butter und dazu einen Salat oder eine Portion Rohkost.
Fällt die Wahl auf eine liebliche Speise wie Grießbrei, heißt die Vereinbarung: Dazu gibt es immer frisches Obst oder Obstmus.
Dein Kind kann wieder mitentscheiden, welches Obst – in Abhängigkeit der Saison – es zu seiner Leibspeise essen möchte.
Regionale Früchte wie Apfelmus, Erdbeeren, Pflaumen oder Himbeeren dienen gleichzeitig als natürliches Süßungsmittel.
Die zweite Vereinbarung lautet: Als Vorspeise vor Milchreis und Co. gibt es immer einen Salat oder eine Portion Rohkost.
Die Devise: Neue Obst- und Gemüsesorten sowie Hülsenfrüchte, Getreide und sonstige Beilagen werden immer gemeinsam ausprobiert und nicht ohne zu testen abgelehnt. Schmecken sie deinem Kind nicht, muss beim nächsten Mal eine neue Sorte her.
Versuche trotzdem Lebensmittel, die auf wenig Gegenliebe stoßen, nach ein paar Tagen oder Wochen immer mal wieder auszuprobieren.
Häufig ändern sich Geschmacksvorlieben.
Diese kulinarischen Vereinbarungen finden außerhalb des Familienessens statt, um für eine möglichst entspannte Atmosphäre am Esstisch zu sorgen. Gerade wenn das Thema Essen momentan emotional negativ behaftet ist.
Um Essschwierigkeiten hinsichtlich gesunder Lebensmittel vorzubeugen, solltest du von Anfang an vollwertige, nährstoffreiche Lebensmittel bevorzugen.
Vorbildfunktion und gesunde Ernährung von Anfang an
Mit zunehmendem Alter wird es immer schwieriger, vertraute Lebensmittel und Geschmäcker zu verändern. Dein Kind wird vermutlich nicht begeistert sein, wenn es immer weiße Nudeln, geschälten Reis und weichen Buttertoast gegessen hat und auf einmal dunkle Vollkornnudeln, Naturreis und kompaktes Vollkornbrot serviert bekommt.
Nicht nur die vertrauten Farben, auch die Konsistenz und der Geschmack können dein Kind irritieren und überfordern.
Dir war bisher nicht ausreichend bewusst, wie wichtig vollwertige Lebensmittel von Anfang an sind?
Keine Sorge; falls du es versäumt haben solltest auf Gemüse, Obst und Vollkornprodukte als gesunde Basis zu achten, ist es noch nicht zu spät. Ich zeige dir im nächsten Abschnitt, wie es am besten funktioniert.
Kindgerechte Ernährungsumstellung
Wichtig ist, dass du und deine Familie eure Lebensmittelauswahl Schritt für Schritt umstellt. Koche beispielsweise einen Topf Nudeln und mische zunächst nur eine Handvoll Vollkornpasta darunter. Genauso kannst du auch mit Reis vorgehen oder gezuckerte Frühstücksflocken langsam durch Haferflocken ersetzen.
Probier doch mal dieses nährstoffreiche Erdbeer-Chia-Müsli im Glas, dass du nach Herzenslust mit anderem Obst variieren kannst.
Erkläre deinem Kind bzw. deinen Kindern, warum gesunde Lebensmittel so wichtig sind.
Ersetze nicht alle Weißmehlprodukte auf einmal durch die ballaststoffreiche Vollkornvariante und gib deiner Familie ausreichend Zeit. Veränderungen funktionieren nicht von heute auf morgen. Es dauert eine Weile, bis sich das Geschmacksempfinden an neue Lebensmittel gewöhnt hat.
Anstatt Tiefkühl-Pommes probiert gemeinsam unbedingt mal unsere Pommes mit rote Bete Ketchup aus dem Ofen aus.
„Gemüsekasper“ überlisten – Tricksen erlaubt
Ich habe selbst bei Kochkursen in Kitas und Grundschulen erlebt, dass es immer wieder Kinder gibt, die jegliches Gemüse komplett ablehnen. Falls du dieses Szenario selbst kennst und es sich nicht nur um eine Phase handelt, muss dringend eine Lösung her.
Ansonsten kann es zu einem Nährstoffmangel kommen, der insbesondere während der Entwicklungs- und Wachstumsphase riskant ist. Zusätzlich steigt das Risiko, dass sich aus Essschwierigkeiten eine Essstörung entwickelt.
Falls alle bisherigen Versuche und Tipps gescheitert sind, lohnt sich ein Griff in die Trickkiste. Tomatensoße auf Pizza oder zu Spirelli ist das einzige Gemüse, das dein Kind toleriert?
Mixe gedünstet und püriertes Gemüse wie Möhre, Kohlrabi oder sonstige helle Gemüsesorten „heimlich“ unter die Tomatensoße. Es geht nicht um eine bewusste Täuschung, sondern um einen Versuch, dein Kind mit wichtigen Mikronährstoffen zu versorgen.
Steigere den Gemüseanteil nur langsam und nimm zu Beginn nur einzelne Sorten. Dadurch versorgst du dein Kind nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern gewöhnst es auch an neue Geschmacksrichtungen. Gleicher Trick funktioniert auch bei Soßen für Lasagne oder Aufläufe.
Auch Dips wie unser Karotten-Kichererbsen-Dip eignen sich exzellent, um darin eine Extraportion Vitamine und Co. unterzubringen.
Auch herzhafte Muffins oder Waffeln, Bratlinge wie unseren leckeren Reistaler oder Pfannkuchen sind ideal, um geraspeltes Gemüse darin zu “verstecken”. Falls dein Kind trotzdem hartnäckig bleibt, kannst du es mit gedünstetem und püriertem Gemüse versuchen, dass du unter Waffelteig, Buletten und Co. mischst.
Diese Tipps zeigen trotz liebevoller Bemühung keinen Erfolg und Gemüse wird hartnäckig und lautstark als „Igitt“ beschimpft?
Dann lass dein Kind die Mahlzeit auslassen und biete ihm auch nichts anderes an. Ansonsten besteht das Risiko, dass dies zur Angewohnheit wird und es immer eine “Extrawurst” – oder direkt das Dessert verlangt.
Bekommt dein Kind später Hunger, biete ihm gesunde Snacks wie etwas Obst, eine Vollkorn-Stulle oder Gemüse an. Lass dies aber nicht zur Gewohnheit werden, damit sich dein Kind an einen geregelten Tagesablauf mit festen Mahlzeiten gewöhnen kann.
Eine Extraportion Vitamine bitte
Obst samt Mikronährstoffen wie Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien wird von einigen Kindern besser toleriert, wenn es im Smoothie à la Apfel-Heidelbeer-Smoothie – am besten in seinem Lieblingsglas – verschwindet.
Auch ein “Fruchtstrudel” – (pflanzlicher) Joghurt geschichtet mit Himbeersoße – ist ein Versuch wert. Nutze deine Vorbildfunktion und trinke deinen köstlichen Smoothie, auch wenn dein Kind ihn hartnäckig ablehnt.
Mit etwas Glück wird die kindliche Neugierde früher oder später siegen.
Obst wird aufgrund des lieblichen Geschmacks jedoch häufig eher toleriert als Gemüse.
In Phasen, in denen dein kleiner “Gemüsekasper” mit Möhre und Co. fremdelt, empfehle ich dir, öfter Obst auf den Tisch zu bringen.
Bevorzuge zuckerarme Sorten wie mundgerecht portionierten Apfel, Beeren in jeglicher Form oder Orangenspalten.
Kreativität zahlt sich aus
Bunte Farben und niedliche Kugelformen wie Fingerfood à la Möhrenbällchen mit Spinat-Dip animieren Kinder dazu, neues Obst und Gemüse zu probieren.
Ich würde dir grundsätzlich empfehlen, dein Kind ruhig öfter mit den kleinen Händen essen zu lassen, um die Lebensmittel sinnlich zu erleben. Dann fällt das Essen und Sitzen am Tisch auch leichter, weil keine Langeweile aufkommt.
Während dein Kind ganze Früchte vielleicht ablehnt, kommen unsere entzückenden Bananen-Delfine mit Beeren im Glas sicher besser an. Wer kann da schon widerstehen?
Lustige Namen können auch Wunder wirken: Aus unserem nährstoffreichen Avocado-Veggie-Deluxe-Sandwich wird ein “Kunterbuntes Sandwich” und aus unserem Veganen Chickpea Cream-Sandwich wird ein “Knallerbsen-Brot”.
Bunte Rohkost wie Gurke, gelbe und rote Paprika und Möhre als Gemüse-Sticks werden für Kinder besonders spannend, wenn sie diese in einen selbstgemachten Dip tauchen dürfen. Aus Radieschen werden “rote Fußbälle” und aus Kohlrabi-Scheiben lassen sich mit Plätzchen-Ausstechern Sterne, Herzen und Co. zaubern.
Viele Kinder lieben aufgespießtes Essen wie diese fruchtigen Mozzarella-Spieße mit Walnusspesto. Während die Tomaten kindgerecht als kleine Cocktail-Variante daherkommen, sorgen Melonenkugeln für die bei Kindern so beliebten lieblichen Nuancen.
Auch eine kindgerechte Atmosphäre am Tisch mit buntem Geschirr und Platzdeckchen kann hilfreich sein. Wichtig ist zudem, bei schwierigen “Essern” den Druck rauszunehmen und an die Essensituation so entspannt wie möglich heranzugehen.
Die Essenszeit sollte 30 Minuten nicht überschreiten, da es besonders kleinen Kindern schwerfällt, ruhig am Tisch sitzen zu bleiben. Dies kann bereits ein Grund sein, warum das nahende Mittagessen nicht mit Jubeltänzen begrüßt wird. Manchmal ist die Eisenbahn oder das Puppenhaus einfach spannender und eine halbe Stunde aus Kindersicht unendlich lang.
Die besten Tipps für kritische Esser – So machen die Mahlzeiten wieder Spaß
Weil es sich erfahrungsgemäß nur um vorübergehende, unproblematische Essschwierigkeiten handelt, kannst du die folgenden, nochmal zusammengefassten Tipps für “Gemüsekasper” beherzigen.
Damit du gleich mal ausprobieren kannst, ob meine kleinen kulinarischen Tricks – im wahrsten Sinnes des Wortes – „auch Früchte tragen“, bekommst du zusätzlich ein paar kindgerechte Rezepte mit auf den Weg.
Tipps für „Gemüsemuffel“:
Bezieh dein Kind so oft wie möglich mit in die Mahlzeitenplanung und die Zubereitung ein
Insbesondere Kleinkinder sollten nicht länger als 30 Minuten am Tisch sitzen
Viele Kinder lieben das sinnliche Erlebnis von Fingerfood. In diese knusprigen Mini-Frühlingsrollen-Strudel passt eine Extraportion Gemüse. Unsere veganen Zigarrenbörek „verstecken“ wiederum eisenreichen Spinat und Antioxidantien aus Zwiebel.
Bunte Gerichte, besondere Formen und witzige Namen wie unsere gar nicht so schaurigen Geisterbananen wecken Aufmerksamkeit und animieren Kinder zum Ausprobieren.
Achte auf eine möglichst weiche Konsistenz bei Kleinkindern. Dafür eignen sich als Rohkost z.B. Tomaten, Gurke oder Pfirsich
Als alltagstaugliches Gericht für (Klein-) Kinder empfehle ich dir z. B. unseren aromatischen Tomaten-Reis, in dem du püriertes Gemüse wie Möhre „hineinschmuggeln“ kannst
Frage nach dem Grund, warum dein Kind etwas nicht mag, vermeide aber Diskussionen am Tisch. Es geht in schwierigen Zeiten vor allem um ein liebevolles, respektvolles Miteinander
Würze die Gerichte für Kinder dezent. Kreiere zunächst eine milde Version und würze deine Portion einfach mit einer Extraportion Chili oder Pfeffer nach
Bleib flexibel und probiere immer mal wieder neue Rezepte und Zubereitungsarten aus
Schneide buntes Gemüse in kleine Würfel und serviere es als „Konfetti“ zum Garnieren der Gerichte in einer kleinen Schüssel dazu
Biete deinem Kind abgelehnte Speisen nach einer Weile erneut an – Geschmacksvorlieben ändern sich
Bleibe konsequent, aber ohne Zwang und Verbote. Halte an eurer Vereinbarung fest, neues Essen auszuprobieren und es nicht schon vorher abzulehnen
Serviere für ein köstliches Finale vitaminreiche Desserts wie Obstsalat oder unser 3-Minuten-Erdbeereis für kleine Naschkatzen
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Titelbild: SevenCooks