Darf ich Kartoffelsalat einfrieren?
Rein technisch funktioniert das. Kulinarisch ist es nicht zu empfehlen. Zum einen entwickeln die Kartoffeln einen süßlichen Geschmack. Verantwortlich ist ein natürlicher Stoffwechselvorgang, bei dem sich Zucker in der Kartoffel ablagert. Zum anderen wird der Salat beim Auftauen matschig. Viele, die sich auf dieses Experiment eingelassen haben, beschreiben die Konsistenz wenig verlockend als „schwamm-artig“. Grund dafür ist, dass die Zellstruktur beim Einfrieren zerstört wird.
Fazit: Wenn du Kartoffelsalat übrig hast, ist so ziemlich alles, was du mit ihm machen kannst, besser als ihn einzufrieren. Am Ende des Artikels habe ich dir einige Vorschläge gesammelt.
Wie bewahre ich Kartoffelsalat auf?
Am besten stellst du ihn abgedeckt in den Kühlschrank.
Wie lange ist Kartoffelsalat haltbar?
Hast du dich bei der Portionsgröße verkalkuliert, ist das kein Problem. Gut gekühlt ist Kartoffelsalat auch am nächsten Tag noch lecker. Der ein oder andere Hobby-Koch schwört sogar darauf, dass ein ordentlicher Kartoffelsalat „einen Tag durchziehen muss“, um sein volles Aroma zu entfalten.
Auch nach zwei Tagen sollte er bei richtiger Lagerung risikofrei genießbar sein. Manch einer erzählt sogar Anekdoten von der Großmutter, die Kartoffelsalat noch nach einer Woche auf den Tisch gebracht habe – mit dem typischen Zusatz, den solche Geschichten haben: „Und keiner ist daran gestorben.“ Nun, gut. Tatsächlich führen die wenigsten Speisen zum unmittelbaren und unvermeidbaren Exitus. Aber eine mittelschwere Magenverstimmung muss auch nicht unbedingt sein, oder?
Deshalb empfehle ich: Zwei Tage abgedeckt bei guter Kühlung sollten deinem Kartoffelsalat nichts anhaben. Willst du ihn darüber hinaus aufbewahren, gilt wie immer: Sinne einschalten. Die Natur hat uns in Form von Auge, Nase und Zunge gute Alarmsysteme mitgegeben. Essen, das verdächtig riecht, aussieht oder schmeckt (vorsichtig eine kleine Menge probieren!) entsorgst du besser.
Ausnahme Mayonnaise: Kartoffelsalat mit Mayonnaise, die frisches Ei enthält, möglichst am selben Tag aufbrauchen. Haltbare Mayonnaise aus dem Supermarkt enthält in der Regel ausreichend Konservierungsstoffe, dass sich der damit zubereitete Kartoffelsalat auch am nächsten Tag noch essen lässt.
Die Sache mit den Zwiebeln im Salat: Was vielerorts als ungeklärter Mythos gilt, stimmt tatsächlich: Kartoffelsalat mit Zwiebeln ist leichter verderblich, als ohne. Das liegt daran, dass sich auf frischen Zwiebeln im Vergleich zu gekochten Kartoffeln relativ viele Keime tummeln, die im Salat gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum vorfinden. Wer ihn in dieser Variation auch am nächsten oder sogar übernächsten Tag noch genießen will, sollte ihn nicht stundenlang bei Zimmertemperatur stehen lassen, sondern brav in den Kühlschrank stellen – und vor dem Verzehr sorgfältig mit Nase und Augen auf Verfallserscheinungen testen. Das Keimrisiko lässt sich auf zweierlei Art senken: Indem man die Keime durch Blanchieren oder Braten der Zwiebeln vorab tötet oder die Zwiebel erst kurz vor dem Servieren schneidet und nur in die zum Verzehr vorgesehene Portion gibt.
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Was du mit übrig gebliebenem Kartoffelsalat machen kannst
Verschenke die überschüssigen Portionen an Familie, Freunde oder Nachbarn. Warum nicht mal nebenan klingeln mit einem freundlichen „Möchten Sie eine Portion selbst gemachten Kartoffelsalat?“ Wer weiß, was ein paar Tage später zurückkommt!
Klar, drei Tage Kartoffelsalat hintereinander kann etwas öde sein. Außer: Man kombiniert ihn geschickt mit abwechslungsreichen Gerichten. Hier ist eine kleine Auswahl von Rezepten, die den Kartoffel-Blues verhindern könnten:
Kohlrabi-Kokos-Schnitzel
Blumenkohl- und Brokkolisteaks
Tofubraten
Linsenbratlinge
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Titelbild: SevenCooks