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Veganer Raclettekäse: 4 einfache Rezepte zum Selbermachen

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von Beke Enderstein

22.12.2019

Wer auf Milchprodukte verzichtet, kann trotzdem ein leckeres Raclette genießen. Es gibt eine Reihe veganer Käsealternativen, die im Pfännchen herrlich schmelzen – und sich ohne viel Aufwand zuhause selbst zubereiten lassen. Wir zeigen dir 4 einfache Rezepte und geben Tipps, worauf du beim Einkauf fertiger Käsealternativen im Supermarkt achten solltest.

Während im Sommer mit Vorliebe im Kreise von Freunden und Familie gegrillt wird, lädt die dunklere Jahreszeit dazu ein, sich gemütlich um den Raclette-Grill zu versammeln. Das ist nicht nur ein geselliges, sondern auch kulinarisch-vielseitiges Vergnügen, bei dem jeder auf seine Kosten kommt: Egal, ob er gerne Fleisch in sein Pfännchen packt oder Gemüse bevorzugt. Beim Raclette ist für jeden etwas dabei.

Ein besonderer Raclette-Reiz besteht darin, Pfännchen aus den verschiedensten Leckereien zusammenzustellen – und sie mit Käse zu überbacken.

Was aber, wenn man auf Käse tierischen Ursprungs verzichten möchte – fällt dann auch die Freude des Überbackens weg?

Nein, denn es gibt leckere, pflanzliche Alternativen zum Käse aus Tiermilch, die du noch dazu einfach zuhause herstellen kannst.

Wir zeigen dir, wie du unkompliziert deinen eigenen veganen Raclettekäse zubereitest. Falls du keine Zeit oder Lust zum selber Kochen hast, stellen wir dir vegane Käsealternativen aus dem Supermarkt vor und erklären dir, worauf du beim Kauf achten solltest.

Die Bezeichnung „Käse“: Während vegane Käseersatzprodukte aus dem Supermarkt übrigens nicht als Käse bezeichnet werden dürfen, da dieser Begriff für tierische Milchprodukte reserviert ist, nennen wir – für ein angenehmeres Lesen – auch unsere pflanzlichen Alternativen „Käse“.

1. Veganer Mozzarella – Der kleine Weiße zum Dahinschmelzen

Mozzarella eignet sich, in feine Scheiben geschnitten oder klein gewürfelt, ideal zum Gratinieren unterm Raclette-Grill. Als pflanzliche Alternative möchte ich dir unseren veganen Mozzarella auf Basis von Cashewnüssen und Mandelmilch ans Herz legen, der natürlich auch ganz klassisch als Vorspeise à la Caprese mit Tomatenscheiben, Basilikum und Olivenöl funktioniert.

Während dieser vegane Raclettekäse dank Flohsamenschalen ausreichend fest wird, sorgen Saft und Schale einer Zitrone sowie Hefeflocken für ein aromatisch-frisches Geschmackserlebnis.

Die Zubereitung: Die Zutaten dieser pflanzlichen Käsealternative werden einfach püriert, anschließend in ein Glas gefüllt und im Kühlschrank für eine Stunde gekühlt. Das i-Tüpfelchen: Die Konsistenz dieser pflanzlichen Komposition kommt dem Original sehr nah, so dass du den veganen Käse nach dem Kühlen problemlos schneiden oder würfeln kannst.

Aufgrund des milden Geschmacks des Originals und der veganen Alternative, würde ich dir empfehlen, dazu ein veganes Pesto – beispielsweise unser pikantes Bärlauchpesto – zu servieren.

Köstliche Pfännchen-Inspirationen: Dieser vegane Mozzarella eignet sich ideal für klassische Kombinationen aus Tomate, Basilikum und roter Zwiebel, wobei deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.

Veganer Mozzarella mit Tomaten und Balsamico auf einem Teller. Von der Seite fotografiert.
Ein Spritzer Balsamico-Creme und etwas Rucola als Topping nach dem Gratinieren vollenden diesen veganen Raclettekäse besonders harmonisch. Foto: SevenCooks

2. Pflanzlicher Gratinkäse zum Überbacken

Du wünschst dir veganen Raclettekäse, der mit einem pikanten Aroma glänzt und sich noch dazu exzellent zum Überbacken bzw. Gratinieren von Gemüse eignet? Dann liegst du mit diesem Pflanzenmilch-Gratinkäse goldrichtig, den du auch für Pizza, Lasagne oder Gemüsegratin verwenden kannst.

Während deine favorisierte Pflanzenmilch – zum Beispiel diese selbstgemachte Mandelmilch, bei der du einfach den Agavendicksaft weglässt – im Mix mit etwas Mehl und veganer Margarine die Basis bildet, sorgen Senf und Hefeflocken für pikante Nuancen.

Die Zubereitung: Dieser vegane Raclettekäse wird wie eine klassische Mehlschwitze hergestellt, mit pflanzlicher Milch aufgefüllt und bis zur gewünschten Konsistenz reduziert – sprich unter Rühren dickflüssig eingekocht.

Köstliche Pfännchen-Inspirationen: Der pflanzliche Gratinkäse harmoniert besonders mit vorgekochten Brokkoli-Röschen, Mais und Perlzwiebeln. Gleiches gilt für bunte Pfännchen aus Kartoffelscheiben, Paprikawürfeln und deinem Lieblingsgemüse.

Wenn du die Kombination aus herzhaft und lieblich schätzt, solltest du unbedingt auch mal das kulinarische Trio Tomate, Zwiebel und Ananas – mit einem Hauch Knoblauch – ausprobieren.

Eignet sich gut zum gratinieren von Gemüse: Käse aus Pflanzenmilch. Von oben fotografiert.
Perfekt zum Überbacken geeignet, steht dieser pflanzliche Gratinkäse dem herkömmlichen Milchprodukt in nichts nach. Foto: Melanie Zahn

3. Veganer Mandel-Parmesan aus dem Mixer

Ein selbst gemachter Mandel-Parmesan auf Basis von aromatisch gerösteten Mandeln gelingt im Handumdrehen aus wenigen Zutaten im Mixer.

Die Zubereitung: Ein paar Mandeln kurz in der Pfanne ohne Fett rösten und zusammen mit etwas Knoblauch und etwas Olivenöl in einen Standmixer geben. Die Masse je nach Wunsch grob oder fein pürieren, mit Salz und Pfeffer verfeinern und wie klassischen Parmesan verwenden. Für eine optimale Konsistenz lohnt es sich, ein bisschen zu experimentieren.

Während etwas Kurkuma eine ansprechende Farbe in den veganen Käse zaubert, sorgen Hefeflocken für die nötige Würzkraft. Je weniger Öl du verwendest und je intensiver du den Mix pürierst, desto mehr erinnert das Ergebnis an die kleinen Tütchen zu Spaghetti Napoli im Pappkarton à la „Essen ist fertig“. Vermutlich kennst du diesen „Parmesan“ noch aus deiner Kindheit, wenn es mal schnell gehen musste. Glücklicherweise ist unser pflanzliches Pendant dem Fertigprodukt geschmacklich und in puncto Nachhaltigkeit deutlich überlegen.

Tipp: Du kannst als Alternative zu den Mandeln auch Nüsse oder Cashewkerne verwenden. Einen Teil der Mandeln lässt sich durch Semmelbrösel – am besten in Vollkorn-Qualität – ersetzen. Solltest du noch trockenes Brot übrig haben, kannst du dir dein eigenes Paniermehl im Mixer zubereiten, welches sich auch exzellent für panierte Kohlrabi-Schnitzel und Co. eignet.

Köstliche Pfännchen-Inspirationen: Dieser vegane Parmesan harmoniert nicht nur mit eingelegten Artischocken, getrockneten Tomaten oder Oliven à la Antipasti und knusprigen Croûtons, sondern mit facettenreich gefüllten Gemüse-Pfännchen.

4. Hefeschmelz aus Cashewkernen – Cremiges Topping mit pikanter Note

Unser veganer Hefeschmelz eignet sich nicht nur perfekt zum Gratinieren von Raclette-Pfännchen, sondern kommt sogar in glutenfreier Rezeptur daher. Die Grundlage dieses veganen Raclettekäses bilden Cashewkerne, die im Zusammenspiel mit Wasser eine cremige Konsistenz entwickeln.

Die Zubereitung: Die nähstoffreichen Kerne werden zunächst im Mixer zu einer glatten Masse püriert, die anschließend mit Kurkuma und Muskat verfeinert wird. Diese Basis wird anschließend in geschmolzene Margarine gerührt und mit Senf und ein paar Hefeflocken aromatisiert, bevor es den Inhalt der Raclette-Pfännchen lecker vollendet.

Köstliche Pfännchen-Inspirationen: Dieser pflanzliche Käseersatz lässt sich facettenreich zum Gratinieren von zahlreichen Gemüse-Kreationen verwenden. Dank zarter Muskatnote schmeckt unser Hefeschmelz besonders lecker zu Kartoffelscheiben, Blumenkohl und Brokkoli à la „Mini-Kartoffel-Gemüsegratin“.

Selbstgemachter Hefeschmelz zum Überbacken. Daneben Cashew-Nüsse, von der Seite fotografiert.
Glutenfrei und vegan – so kommt unser leckerer Hefeschmelz daher. Probiere das doch unbedingt mal aus! Foto: SevenCooks

Auf die Schnelle – Veganer Raclettekäse aus dem Supermarkt

Du kannst auch auf fertigen Käseersatz in pflanzlicher Rezeptur zurückgreifen. Das Angebot reicht von pflanzlichen Käsescheiben über Mozzarella bis hin zu Streukäse. Da es aufgrund der Zutaten allerdings große qualitative Unterschiede gibt, würde ich dir empfehlen, die Zutatenliste genau unter die Lupe zu nehmen. Leider tummeln sich in vielen veganen Fleisch- und Käsealternativen zahlreiche Zusatzstoffe.

Um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich dir empfehlen, Käseschmelz und Co. selbst zuzubereiten. So behältst du nicht nur den Überblick, welche Zutaten – von naturbelassen bis glutenfrei – in deine Kreation wandern, sondern du sparst auch Geld und kannst den Plastikverbrauch gezielt reduzieren.

Falls dir die Zeit im Wege steht, solltest du ein Produkt in Bio-Qualität bevorzugen, denn in ökologisch produzierten Lebensmitteln sind deutlich weniger Zusatzstoffe zugelassen. Ansonsten gilt wie immer: Die Zutatenliste sollte möglichst kurz sein und keine chemisch klingenden Inhaltsstoffe enthalten.

Die Grundlage von veganem Käse bildet häufig Kartoffelstärke, die in geringer Menge ernährungsphysiologisch als okay einzustufen ist. Hinzu kommen oft Zutaten wie Hefeflocken, Kokosöl oder Nüsse sowie Cashewkerne, die auch unproblematisch sind und sogar wertvolle Mikronährstoffe liefern.

Schwierig wird es, wenn neben undefinierbaren Begriffen oft kritisiertes Palmöl – aufgrund der Problematik der Abholzung des Regenwaldes – auftaucht.

Auch die Verbraucherzentrale stuft hochverarbeitete Ersatzprodukte – u. a. aufgrund hoher Fett- und Salzgehalte sowie der Beigabe von Aromen und Geschmacksverstärkern – als kritisch ein.

Checkliste Einkauf veganer Käse

  • als gelegentliche Alternative zu „Self made“

  • kurze Zutatenliste

  • Fett- und Kaloriengehalt beachten

  • Bio-Qualität bevorzugen-

  • Salzgehalt beachten

  • keine chemisch undefinierbaren Zutaten

  • ohne Palmöl hergestellt

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Titelbild: SevenCooks

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