Wenn die heißen Tage im Jahr weniger werden und das nass-feuchte Wetter einsetzt, dann ist bei vielen die Laune getrübt. Doch es gibt auch welche, die freuen sich genau auf diese Jahreszeit: Wie etwa die Pilzsammler. Denn das feuchtwarme Wetter bietet für Pilze die perfekten Bedingungen zum Wachsen. Daher ist der Herbst auch immer die Jahreszeit, in der vielerorts die Champignons, Steinpilze und Röhrlinge aus dem Boden sprießen.
Während längere Zeit das Pilze sammeln vor allem von älteren Menschen betrieben wurde, gibt es derzeit einen Umschwung und auch immer mehr junge Leute zieht es in den Wald. Doch was muss ich beim Pilze sammeln beachten und wo kann ich Pilze überhaupt finden? Das sind Fragen, die auch du dir vielleicht schon gestellt hast. Damit du nicht weitersuchen musst, habe ich dir alle wichtigen Fakten rund um das Thema „Wie sammele ich Pilze“ aufgeschrieben.
Wie sammelt man Pilze?
Eine Frage, um die du nicht herumkommst, wenn du dich für das Thema interessierst. Eines vorne weg, du brauchst nicht viel, um dir deine Pilzsuppe selbst zu machen.
Alles was du brauchst ist ein:
Eimer/Korb
Kleines Messer
Bestimmungsbuch
Du siehst, du brauchst wirklich nicht viel. Das Bundeszentrum für Ernährung rät, Pilze vorsichtig herauszudrehen und das entstandene Loch mit etwas Erde, Laub oder Nadelstreu abzudecken. Keinesfalls sollten Pilze aus dem Boden gerissen werden, da sonst der eigentliche Pilz, der sogenannte „Myzel“ (ein Geflecht aus fadenförmigen Zellen), zerstört wird. Lediglich der Fruchtkörper eines Pilzes ist sichtbar und wird volkstümlich als Pilz bezeichnet.
Beim Sammeln sollten keine nassen, zerfressenen oder unansehnlichen Pilze mitgenommen werden. Alte Pilze lässt man zur Arterhaltung am besten stehen und auch junge Pilze solltest du nicht sammeln.
Wo kann ich Pilze suchen?
Es kommt immer darauf an, welchen Pilz du suchen möchtest. Aber prinzipiell lässt sich sagen, dass Speisepilze in waldreichen und sandigen Gebieten wachsen, meist am Fuß großer Bäume. Aber auch Moos ist ein guter Ansatzpunkt beim Suchen von Pilzen und selbst an Waldrändern kannst du fündig werden. Fichtenwälder bieten einen besonders guten Boden für das Pilzwachstum. Der beliebte Champignon hingegen, wächst etwa überwiegend auf Wiesen und an Waldrändern.
Wann sollten Pilze gesammelt werden?
Es gibt den Rat, die Pilze in der Früh zu sammeln. Doch das ist nur ein Märchen. Genau genommen gibt es keine spezielle Uhrzeit, zu der die Pilze besser gesammelt werden können. Der einzige Grund, früh loszuziehen ist, dass du dann vor den anderen dran bist und so noch welche findest.
Allgemein ist zu sagen, dass Pilze am besten ein bis zwei Wochen nach kräftigen Regenfällen gesucht werden können. Diese bewirken, dass die Luftfeuchtigkeit höher ist, wodurch es zu einem sogenannten "Walddampfen" kommt. Unter diesen Bedingungen wachsen die Pilze dann optimal.
Woran erkenne ich giftige Pilze?
Eine einheitliche Regel, wie du giftige Pilze finden kannst, gibt es nicht. Es lässt sich aber generell sagen, dass jeder der essbaren Pilze auch ein giftiges Double hat. Daher rät die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM), nur mit einem Experten auf die Suche nach Pilzen zu gehen. Aber auch gute Bestimmungsbücher und Apps gibt es, mit denen du die essbaren von den giftigen Pilzen unterscheiden kannst.
Wenn du am Anfang noch unsicher bist, dann rate ich dir, dass du nur sogenannte Röhrlinge sammelst.
Also alle Arten, die unter dem Hut ein schwammartiges Gewebe aufweisen – anders als Lamellenpilze wie der Champignon. Der Grund ist dabei ganz einfach: Bei den Röhrlingen gibt es nur wenige ungenießbare und noch weniger giftige Arten, die zudem recht gut zu erkennen sind.
Kann ich Pilze lagern?
Selbst gesammelte Pilze solltest du nach Möglichkeit sofort verbrauchen. Pilze sind nämlich empfindlich gegen Licht, Wärme und Druck. Musst du sie doch einmal aufbewahren, so empfehle ich dir das Gemüsefach im Kühlschrank, einen kühlen Keller, oder – bei niedrigeren Temperaturen – auch den Balkon. Nicht nur kühl sollten sie gelagert werden, sondern auch luftig und auf gar keinen Fall in Plastik. Frisch gesammelte Pilze können sogar eingefroren werden. Dazu blanchierst du sie kurz und tupfst sie dann vorsichtig trocken. Wenn du die eingefrorenen Pilze schließlich verarbeiten möchtest, gebe sie noch gefroren direkt in eine Pfanne und verarbeite sie, wie sonst die frischen Pilze.
Pilze sammeln: Was ist erlaubt?
Theoretisch gesehen ist es verboten Pilze zu sammeln. Denn viele einheimische Pilze, wie Steinpilz, Pfifferling oder Morchel stehen unter Artenschutz. Wegen einer Ausnahmeregelung, dürfen sie aber in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Für andere Arten wie den Kaiserling, Trüffel oder Saftlinge gilt diese Ausnahme nicht, sie dürfen daher auch nicht gesammelt werden.
Zu welcher Jahreszeit können Pilze am besten gesammelt werden?
Die Hauptsaison um Pilze zu sammeln ist von August bis Oktober, denn dort ist die Zahl der wachsenden Pilze am Größten und auch die bekannten Arten wie Champignons, Pfifferlinge und Maronen haben dort ihre Saison.
Es gibt aber auch Sorten, die bereits im März in den Wäldern sprießen. So zählen etwa Märzschnecklinge, Fichtenzapfenrüblinge und Milde Kiefernzapfenrüblinge zu den „Frühpilzen“. Jedoch gilt zu sagen, dass diese von den Nährstoffen und auch vom Geschmack nicht an die Arten aus dem Herbst herankommen. Im Mai wachsen dann auch schon die ersten Becherlinge, Morchelarten und der Steinpilz. Du siehst, sobald der Schnee weg ist, kannst du auch schon auf die Pirsch gehen. Du kannst also prinzipiell fast das ganze Jahr hindurch Pilze sammeln.
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Titelbild: Pixabay (Pexels)