Wenn ich an das Essen meiner Kindheitstage denke, steigt mir sofort der Geruch vom frischen Apfelstrudel meiner Oma in die Nase und im Mund schmecke ich förmlich den köstlichen, flaumigen Guglhupf meiner Mutter.
Ja, ich bin ein Süßmaul. Da überrascht es wohl nicht, dass das erste Rezept, das ich als Kind lernte und sogar bis heute auswendig kann, das für klassischen Guglhupf ist. Selbst im Schlaf könnte ich es dir aufsagen.
Nur habe ich seit vielen Jahren nichts mehr davon. Mit meinem Umstieg auf die vegane Lebensweise fiel das Familienrezept aus meinem Backrepertoire und ich habe lange Jahre gar nicht versucht, die 4 Eier aus dem Originalrezept zu ersetzen oder ein passendes, veganes Rezept zu finden.
Dabei ist es wirklich einfach. Ich gebe zu, die Erkenntnis hat mich einige Jahre und Fehlversuche gekostet und ich habe mich durch so ziemlich jeden vorhandenen Eiersatz durchprobiert. Mittlerweile lasse ich die Finger von Eiersatzpulver und verwende lieber die Kombination aus Sojamilch und Apfelessig für die meisten Kuchenteige (10 Möglichkeiten, Eier zu ersetzen findest du auch in diesem Artikel). Damit hält der Teig, wird aber dennoch fluffig.
Mein Freund behauptet ja immer gerne, es lag am zu wenigen Rühren, wenn mir mal ein Kuchen nicht gelingt. Bei klassischen Teigen hätte er da wohl sogar recht, aber beim veganen Backen gilt: weniger ist mehr! Denn vegane Teige werden bei zu viel und starkem Rühren gerne matschig.
Wenn du Backneuling bist - ganz gleich ob vegan oder nicht - dann wirst du so oder so ein bisschen rumprobieren müssen, bis dir die meisten Rezepte einfach gelingen. Ein paar allgemeine Ratschläge, die es zu beherzigen gilt:
Mach immer eine Stäbchenprobe, bevor du Kuchen aus dem Ofen nimmst. Ist das Stäbchen noch klebrig, ist der Teig noch nicht durch
In Süßspeisen gehört immer eine Prise Salz. Das verstärkt den Geschmack
Auch eine Prise Zimt ist nie verkehrt
Wenn der Kuchen nicht aus der Form will, hilft es ein feuchtes Tuch um die Form zu schlagen
Beim veganen Kochen und Backen bevorzuge ich es Rezepte so umzuwandeln oder zu kreieren, dass ich nicht vegane Zutaten einfach weglassen kann, anstatt sie ersetzen zu müssen. Darum habe ich für mein veganes Guglhupf Rezept als Basis ein klassisches Ölkuchenrezept genommen. Somit muss Butter nicht durch Margarine ersetzt werden. Zur Verwendung kommt ein mildes Öl wie Sonnenblumen- oder Rapsöl.
Guglhupf ist wirklich ein perfekter Einstieg ins vegane Backen. Der Teig ist einfach, ohne viele Zutaten und Ersatzprodukte und fast jede/r isst das Backergebnis gerne. Außerdem kannst du das Rezept wunderbar abwandeln. Mal als Mamorvariante mit Kakao oder mit einem Schuss Rum verfeinert. Probier auch mal Früchte wie Kirschen im Teig oder wie wäre es mit einer weihnachtlichen Version mit Lebkuchengewürz? Deiner Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt!
Du willst den Versuch wagen und einen Klassiker vegan backen? Das Rezept für meinen veganen Marmorguglhupf findest du hier: Veganer Guglhupf.
Was dich sonst noch interessieren könnte:
"Ich bin fitter, leistungsfähiger und habe überschüssige Kilos verloren."
Fleischersatz: Die leckersten vegetarischen und veganen Alternativen
Alle Bilder von Angie Zwickl.