Die einen feiern ihn als das neue Superfood schlechthin, die anderen kennen ihn als traditionelle Hausmannskost, zum Beispiel mit Kartoffeln, Senf und Wurst. Vor allem im Nordwesten Deutschlands sind die grünen Blätter viel mehr als eine Mahlzeit: Das Grünkohlessen mit vorangehender Grünkohlwanderung hat dort eine lange Tradition. Besonders in Oldenburg und Bremen ist der Kohl berühmt, dort sind auch die deutschen Hauptanbaugebiete. Nicht umsonst wird der Kohl neben Braunkohl und Krauskohl auch „Oldenburger Palme“ genannt.
Wo wird Grünkohl angebaut?
Obwohl Grünkohl heute vor allem im Norden Deutschlands, in den Niederlanden und in Skandinavien beliebt ist, kommt er ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Erste Berichte über den leckeren Schmaus gehen über 500 Jahre zurück. Heute wächst der Kohl auch in Deutschland – du kannst ihn zur rechten Zeit also umweltschonend regional einkaufen. Die Saison beginnt Ende September und dauert bis ins Frühjahr an. Wenn du dann immer noch nicht genug hast, kannst du ab März auf eingemachte Ware umsteigen. Grünkohl schmeckt auch aus dem Glas oder der Dose lecker.
Wie erkenne ich guten Grünkohl?
Wenn du Grünkohl frisch einkaufen willst, erkennst du gute Qualität an den satt-grünen Blättern, die noch knackig sind. Welke, gelbe oder trockene Blattspitzen deuten auf längere Lagerzeiten hin, die lässt du also lieber liegen. Grünkohl wächst im Gegensatz zu vielen anderen Kohlsorten nicht als geschlossener Kopf, sondern als langer Stamm mit einzelnen, etwa handgroßen Blättern. Die krause Form der Blätter und ein sattes Dunkelgrün sind typisch, es gibt aber auch bräunliche und rötliche Varianten.
Grünkohl – das neue Superfood
Als neues Superfood ist Grünkohl zu einer Menge Ruhm gekommen. Ist das berechtigt? Ein Blick auf die Nährwerte zeigt: Grünkohl beinhaltet eine Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen. 100 Gramm liefern dir genug Vitamin C und A für den ganzen Tag und den halben Tagesbedarf des Vitamins Folat. 100 Gramm decken außerdem immerhin ein Zehntel des Tagesbedarfs an Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, Vitamin B1, B2, B6 und Vitamin E. Diese Mengen sind zwar nicht unendlich groß, dafür ist die Palette an Nährstoffen bei Grünkohl besonders bunt und trägt damit zu einer ausgewogenen Ernährung bei.
Zubereitung: Klassischer Grünkohl oder hipper Smoothie
Als neues Superfood kommt Grünkohl in den grünen Smoothie oder in einen herben Salat. Der Kohl passt allerdings auch super zu wärmenden Gerichten für kühlere Tage. Saisonal kommt er im Herbst auf den Speiseplan: Ob Auflauf, Suppe oder als Lasagne – die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Gekochter Grünkohl ist ein Klassiker. Aus frischem Kohl zubereitet schmeckt er besonders gut, braucht aber ein wenig Zeit. Vor dem Kochen entfernst du die dicken und harten Stiele und wäschst die Blätter. Meist versteckt sich Sand in den krausen Blattenden. Die abgetropften Blätter schneidest du in schmale Streifen, bevor sie in den Topf kommen.
Als klassische Beilage wird Grünkohl gekocht. Durch langes Kochen verliert er allerdings – wie alle Gemüsearten – einen großen Teil seiner Nährstoffe. Die Garzeit kannst du verringern, indem du die Blätter vor dem Schmoren oder Kochen kurz blanchierst: Übergieße sie einfach mit heißem Salzwasser und warte zwei Minuten ab, das macht den Kohl zudem bekömmlicher. Blanchierter Grünkohl eignet sich übrigens hervorragend zum Einfrieren.
Anschließend Zwiebeln anbraten, Kohl hinzugeben, mit Brühe aufkochen und warten, bis die Blätter zart werden. Das kann – je nachdem, wie weich du den Kohl magst – über eine Stunde dauern.
Ein weiteres Gericht aus Omis Küche ist der Grünkohleintopf, der schmeckt mit Kartoffeln besonders gut. Für ein Trendgemüse wie Grünkohl stehen natürlich noch ganz andere Wege offen: Selbstgemachte Chips, kleine Klößchen oder ein Brotaufstrich aus dem Superfood?
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Titelbild: SevenCooks