Gesunde Inhaltsstoffe von Champignons
Alle Nährstoffe auf einen Blick:
Essentielle Aminosäuren
Vitamin B1 und B2
Vitamin B3 und B5
Kalium und Phosphor
Vitamin D
Biotin
Ballaststoffe
Ein Blick auf die Mikronährstoffe verrät, dass Champignons vor allem mit B-Vitaminen und Kalium von sich zu überzeugen wissen. Während B-Vitamine dein Nervenkostüm in stressigen Phasen unterstützen und für einen reibungslosen Stoffwechsel sorgen, kann Kalium überschüssiges Gewebewasser aus deinem Körper leiten.
Im Gegensatz zu einem relevanten Anteil an essentiellen Aminosäuren (Protein), ist der Gehalt an Kohlenhydraten und Fett zu vernachlässigen.
Neben Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Niacin (Vitamin B3) und Pantothensäure (Vitamin B5) liefern die beliebten Pilze zusätzlich das „Schönheitsvitamin“ Biotin für Haut, Haare und Nägel und das „knochenstärkende“ Duo aus Vitamin D und Phosphor.
Sind rohe Champignons gesund?
Kultivierte Champignons kannst du auch roh essen, wenn sie ganz frisch sind. In sehr feinen Scheiben schmecken sie zum Beispiel als Zutat für Feldsalat mit Orangenspalten und Balsamico-Creme köstlich.
Rohe Champignons haben den Vorteil, dass sie mehr hitzeempfindliche B-Vitamine liefern.
Tipp: Allerdings entwickeln Champignons erst beim scharfen Anbraten die charakteristischen Röstaromen. Rohe Pilze schmecken hingegen sehr mild mit einem dezent nussigen Aroma.
Daher ist es sinnvoll aromatischere, braune Champignons für den rohen Verzehr zu bevorzugen. Sie sind aufgrund der längeren Anzucht teurer, überzeugen allerdings zusätzlich mit einer festeren, weniger empfindlichen Pilzstruktur.
Sind Champignons zum Abnehmen geeignet?
Ja, wenn du sie richtig zubereitest. Da Champignons einen Wasseranteil von über 90 Prozent und einen Kaloriengehalt von gerade mal 20 Kilokalorien pro Gramm besitzen, sind sie eine ideale Zutat für figurfreundliche Gerichte – vorausgesetzt, sie schwimmen nicht in einer Riesenportion Rahm.
Weil Pilze im Vergleich mit „echtem“ Gemüse deutlich mehr Protein und zusätzlich Ballaststoffe besitzen, sind Champignons und Co. zudem sättigender.
Am besten kombinierst du Champignons während einer Diät bzw. einer Ernährungsumstellung mit einer Extraportion an saisonalem Gemüse oder Salat. Dazu eignet sich eine ballaststoffreiche Beilage wie Bulger, Hirse, Quinoa, Vollkornreis oder Grünkern: inklusive zusätzlichem Eiweiß.
Tipp: Die Zellwand der beliebten Pilze enthält strukturgebendes Chitin, wodurch sie nicht so leicht verdaulich sind wie andere Gemüsesorten. Achte auf dein Bauchgefühl: Wenn du Champignons gut verträgst, kannst du sie mit gutem Gewissen mehrmals pro Woche in größerer Menge servieren.
Können Champignons mit Schwermetallen belastet sein?
Im Gegensatz zu Wildpilzen weisen gezüchtete Champignons normalerweise keine Schwermetalle auf. Daher brauchen schwangere und stillende Frauen sowie Kinder nicht auf den Genuss zu verzichten.
Um ein gesundheitliches Risiko durch andere Schadstoffe wie Pestizide auszuschließen, empfehle ich dir, Champignons aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen. Das hat den weiteren Vorteil, dass Pilze im Bioladen häufig lose angeboten werden. Im konventionellen Supermarkt und Discounter kannst du Champignons hingegen fast ausschließlich foliert in Plastik kaufen.
Können Champignons radioaktiv sein?
Beim Kauf von Kulturpilzen geht in der Regel kein gesundheitliches Risiko durch Radioaktivität aus. Anders sieht es aus, wenn du selber in den Wald gehst, um Champignons zu sammeln. Bei Wildpilzen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie radioaktiv belastet sind.
Das gesundheitliche Risiko durch strahlenbelastete Wildpilze geht auf das Reaktorunglück in Tchernobyl im Jahr 1986 zurück. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass wild gesammelte Pilze radioaktives Cäsium enthalten. Insbesondere der bayrische Wald und Wildpilze aus Südbayern sind nach wie vor von einer möglichen Radioaktivität betroffen.
Können Champignons gesundheitsschädlich sein?
Pilze können aufgrund ihrer empfindlichen Pilzzellen leicht faule Stellen entwickeln und verderben. Da sie gleichzeitig proteinreich sind, besteht das Risiko einer Pilzvergiftung. Allerdings bist du auf der sicheren Seite, wenn du Pilze richtig behandelst.
Unter der Folie verpackter Champignons kann sich Feuchtigkeit bilden. Dadurch leidet die empfindliche Struktur und die Pilze können schnell „umkippen“ und schimmeln.
Wurden die Champignons während der Ernte, der Folierung und dem Transport zum Supermarkt zusätzlich beschädigt, kann der Mix aus Kondenswasser und Druckstellen im schlimmsten Fall zu einer Pilzvergiftung führen: Vor allem dann, wenn die Pilze eng verpackt sind und warme Temperaturen ins Spiel kommen.
Das gesundheitliche Risiko basiert auf dem vergleichsweise hohen Proteinanteil, denn eiweißreiche Lebensmittel verderben am schnellsten. Damit du kein potentielles Gesundheitsrisiko beim Genuss von Champignons eingehst, lege ich dir meine folgenden Kauf-, Lagerungs- und Zubereitungstipps ans Herz: Für einen gesunden Pilzgenuss.
Worauf sollte ich beim Kauf von Champignons achten?
Um gesundheitlich von Pilzen zu profitieren, berücksichtige bitte meine folgenden Tipps:
Vermeide in Plastik verschweißte Pilze und bevorzuge lose Champignons aus dem Bioladen oder vom Wochenmarkt. Solltest du ausnahmsweise mal keine losen Pilze bekommen, achte darauf, dass du die Pilze zuhause sofort aus der Plastikverpackung nimmst.
Champignons sollten beim Kauf nicht großartig beschädigt und weder feucht noch ausgetrocknet sein. Frische Champignons haben ein sehr dezentes Aroma. Solltest du einen intensiveren, leicht fischigen Duft bemerken, beginnt das Eiweiß bereits zu verderben.
Um die empfindliche Zellstruktur während des Transports vor Druckstellen zu schützen, gehören Champignons nach oben in deine Einkaufstasche. Aufgrund der empfindlichen Zellstruktur solltest du auf tiefgekühlte Pilze übrigens verzichten.
Während beispielsweise TK-Brokkoli und Erbsen ihre ursprüngliche Konsistenz behalten, verlieren tiefgekühlte Pilze beim Anbraten sehr viel Flüssigkeit, da die Zellstruktur beim Frosten zerstört wird. Ähnlich wie bei TK-Erdbeeren ergibt das ein matschiges Ergebnis. Allenfalls zur Herstellung einer Champignon-Creme-Suppe sind gefrorene Pilze geeignet.
Zusätzlich rate ich dir vom Kauf von Dosenpilzen oder Champignons aus dem Glas ab: Weder das Aroma und die Farbe noch die Konsistenz sind mit frischen Pilzen zu vergleichen. Noch dazu ist der Gehalt an Mikronährstoffen geringer, da die Pilze vor dem Abfüllen konserviert werden.
Kauftipps Pilze:
bevorzuge lose Champignons ohne Plastik
achte auf eine unbeschädigte Zellstruktur
kaufe weder feuchte noch schrumpelige Champignons
Pilze sollten nicht unangenehm riechen
verzichte auf tiefgekühlte und konservierte Pilze
Worauf sollte ich bei der Lagerung von Champignons achten?
Neben einer hohen Qualität beim Kauf ist für einen gesunden Genuss von Pilzen auch die richtige Zubereitung wichtig.
Du solltest Champignons so schnell wie möglich verzehren, da sie nur wenige Tage haltbar sind. Zur kurzen Aufbewahrung eignet sich das Gemüsefach deines Kühlschranks.
Lagerung von Champignons:
kühl: Im Gemüsefach des Kühlschranks
tocken: In Papier oder ein Baumwolltuch gewickelt
locker
luftig
Gesunde Rezepte mit Champignons
Für einen nährstoffreichen Pilzgenuss lege ich dir unsere leckeren Lieblingsgerichte mit Champignons ans Herz.
Crostini mit Pilz-Avocado-Tatar als raffinierte Vorspeise
Champignons mit Knoblauch-Dip, Thymian und einem Spritzer Zitrone
Brezenknödel mit Pfifferling-Champignon-Rahmsauce in veganer Interpretation
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Titelbild: SevenCooks