Es gibt viele Gründe, sich für Milchersatzprodukte zu interessieren:
Vielleicht willst du generell weniger Tierprodukte zu dir nehmen?
Oder du verträgst keine Tiermilch, bist sogar laktoseintolerant?
Auch Einsteiger in die vegane Ernährung suchen oft nach Alternativen zum Kochen oder für den Kaffee.
Für alle, die auf der Suche nach Alternativen zu Kuhmilch sind, haben wir hier eine Liste mit gängigen pflanzlichen Milchdrinks und verraten, was drinsteckt und für welche Ansprüche sie sich eignen.
Eines vorneweg: Auch bei pflanzlichen Milchdrinks gibt es je nach Produkt große Unterschiede in Qualität und Herkunft. Wenn dir Umwelt und der eigene Körper wichtig sind, wirf am besten einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Nicht selten kommt das vermeintlich gesunde Produkt mit nicht ganz so gesunden Zusatzstoffen daher oder enthält zusätzlich Zucker.
Die aufgeführten Pflanzendrinks eignen sich in der Regel auch zum Kochen oder Backen.
Falls du dich wunderst, warum auf den pflanzlichen Produkten im Handel niemals „Milch“ steht: Diese Bezeichnung ist in der EU gesetzlich für tierische Getränke reserviert. Die pflanzlichen Alternativen heißen hierzulande deshalb „Drink“ oder „Getränk“.
Weil es dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht, schreiben wir in diesem Artikel trotzdem über „Pflanzenmilch“.
Milchalternativen ohne Soja, Gluten oder Laktose
Mandelmilch
Was steckt in Mandelmilch? Mandelmilch ist kein neuer Trend, sondern schon seit dem Mittelalter bekannt. Sie wird aus gerösteten Mandeln oder Mandelpaste gewonnen. Ungesüßt enthält Mandelmilch sogar weniger Kalorien als Sojamilch. Viele der wertvollen Inhaltstoffe von Mandeln schaffen es allerdings nicht in die Milch, weil die festen Bestandteile herausgefiltert werden.
Wie schmeckt Mandelmilch? Je nach Sorte mehr oder weniger nussig. Süß jedoch nur dann, wenn Zucker oder andere Süßstoffe beigemischt wurden. Vorsicht: Gesüßte Mandelmilch enthält deutlich mehr Kalorien.
Für wen eignet sich Mandelmilch? Für alle, die einen Kuhmilchersatz suchen. Vor allem aber für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, denn Mandelmilch enthält weder Laktose, noch Gluten (wie Getreidedrinks) oder Soja.
Selber machen: Wir zeigen dir, wie einfach du Mandelmilch selber machen kannst.
Reismilch
Was steckt in Reismilch? Vollkornreis wird zunächst gemahlen, dann in Wasser gekocht, fermentiert und mit Pflanzenöl versetzt. Er enthält viel weniger Eiweiß als Kuhmilch, dafür doppelt so viele Kohlenhydrate und etwa die gleiche Anzahl Kalorien.
Wie schmeckt Reisemilch? Durch die Fermentation entsteht ein leicht süßlicher Geschmack.
Für wen eignet sich Reismilch? Menschen mit Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit. Alle, die es gern süß mögen. Nicht das Richtige, wenn du auf der Suche nach einem guten Eiweißlieferanten bist.
Selber machen: Probier mal unser Rezept für Reismilch.
Lupinenmilch
Was steckt in Lupinenmilch? Lupinen sind heimische Hülsenfrüchte und sehr eiweißreich. Sie werden getrocknet, in Wasser eingeweicht, vermahlen – und der Brei anschließend ausgepresst. Lupinenmilch ist eine der neueren pflanzlichen Milchalternativen.
Wie schmeckt Lupinenmilch? Kommt dem Geschmack von Kuhmilch näher, als die meisten Alternativen.
Für wen eignet sich Lupinenmilch? Alle, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, da Lupinen direkt in Deutschland angebaut werden. Menschen, denen ein hoher Eiweißgehalt wichtig ist.
Hanfmilch
Was steckt in Hanfmilch? Hanfmilch wird aus Hanfsamen gewonnen, aber keine Sorge (oder keine Hoffnung): Davon wirst du nicht high. Es wird ausschließlich Nutzhanf verwendet, ohne THC. Weil bei der Verarbeitung von geschälten Hanfkörner allerdings keine Filterung nötig ist, enthält Hanfmilch wertvolle Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren, Kalium und Magnesium.
Wie schmeckt Hanfmilch? Unbehandelt hat Hanfmilch eine nussige Note. Es sind auch gesüßte Varianten im Handel verfügbar, was die Zutatenliste natürlich beeinflusst. Hier lohnt sich ein genauer Blick, um nicht in eine Zuckerfalle zu tappen.
Für wen eignet sich Hanfmilch? Alle, die auf der Suche nach Milchalternativen und etwas experimentierfreudig sind. Menschen mit Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit haben auch hier nichts zu befürchten. Hanfmilch ist noch nicht so weit verbreitet wie Sojamilch oder Mandelmilch, sollte aber im gut sortierten Biomarkt verfügbar sein.
Pflanzendrinks ohne Laktose
Sojamilch
Was steckt in Sojamilch? Sojamilch wird aus Sojabohnen hergestellt. Sie enthält viel Protein und wenig Fett. Außerdem Isoflavone, ein pflanzliches Hormon, welches das Brustkrebsrisiko senken und Beschwerden in den Wechseljahren lindern soll. Sojamilch gibt es auch mit Kalzium angereichert.
Wie schmeckt Sojamilch? Unbehandelt schmeckt sie leicht nach Bohne und Getreide. Sojamilch gibt es aber auch in aromatisierten Varianten, zum Beispiel mit Vanillegeschmack.
Für wen eignet sich Sojamilch? Menschen mit Laktoseintoleranz, denn dieser Zucker ist hier nicht enthalten. Sojamilch lässt sich vielseitig einsetzen, ähnlich wie Kuhmilch, in heißem Kaffee kann sie jedoch ausflocken. Verzichten sollten Menschen mit Sojaunverträglichkeit und bei Birkenpollenallergikern kann es zu einer Kreuzreaktion kommen.
Hafermilch
Was steckt in Hafermilch? Die Haferkörner werden geschält, entspelzt und mit Wasser vermahlen. Viele Hafergetränke werden fermentiert – ähnlich wie Reismilch. Anschließend werden die festen Teile herausgefiltert und teilweise wird Pflanzenöl zugesetzt. Hafermilch ist laktosefrei.
Wie schmeckt Hafermilch? Meist süß und mit deutlicher Hafernote.
Für wen eignet sich Hafermilch? Natürlich für Menschen mit Laktoseintoleranz und für alle mit Lust auf eine bewusste, nachhaltige Ernährung, weil Hafer überall in der EU angebaut wird und daher keine lange Reise hinter sich hat.
Selber machen: Unsere Anleitung zeigt dir, wie du zuhause selbst Hafermilch machst.
Nussmilch: Leckere Milchalternativen selbermachen
Milch aus Nüssen lässt sich zuhause einfach selbermachen. Dazu brauchst du nur einen starken Mixer. Wie das geht, steht im Artikel Vegane Leckereien selber machen: Milch, Käse und Pflanzendrinks aus Nüssen