Nachhaltigkeit

3 Sachen, auf die ich 2020 aus Liebe zur Umwelt verzichte

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von FlorianCooks

23.1.2020

Beinahe jeder Deutsche hat Vorsätze fürs neue Jahr. Da bilde auch ich keine Ausnahme. Doch für mich steht dieses Jahr nicht der Sport im Vordergrund, sondern die Umwelt. Ich zeige dir, auf was ich 2020 der Umwelt zuliebe verzichten will und warum.

Kurz vor Silvester lasse ich gerne das Jahr Revue passieren. Was habe ich gemacht? Worauf kann ich stolz sein und was sollte ich im kommenden Jahr verbessern? Meistens fällt mir nicht viel ein, was ich mir fürs kommende Jahr vornehmen soll. Daher greife ich zum Sport. Denn obwohl ich früher viel Sport gemacht habe, bin ich im Laufe der Zeit eher zum Sofasportler geworden. Und das soll sich wieder ändern – nehme ich mir zumindest immer vor. Daher kaufe ich im Januar neue Sportklamotten, nur um schnell festzustellen, dass ich mich doch nicht aufraffen kann.

Und auch für dieses Jahr habe ich mir wieder Gedanken gemacht, was ich ändern möchte. Und soll ich dir etwas sagen: Natürlich kam mir wieder als erstes der Sport in den Kopf. Doch dieses Mal habe ich mich damit nicht zufriedengeben und mir 3 Sachen vorgenommen, die ich umsetzen möchte – und nein, der Sport ist keine davon. Alle 3 Punkte habe ich auch nicht ausgesucht, um vielleicht am Strand eine bessere Figur zu machen – denn sind wir mal ehrlich, wen kümmert es in einem fremden Land schon, wie ich aussehe – sondern für die Umwelt.

Du denkst dir vielleicht, oh nein, nicht noch einer, der jetzt mit der Umwelt kommt. Aber sind wir doch mal ehrlich. Jeder von uns kann ein bisschen was machen, um auf die Umwelt zu achten, damit auch noch weitere Generationen etwas von unserem schönen Planeten haben.

Vorsatz Nr 1: Weniger Autofahren

Unser Redakteur Florian mit einem alten Rennrad.
Unser Redakteur Florian mit dem restaurierten Rennrad seines Vaters. Foto: Hommage Radgestaltung

Autofahren ist schnell, bequem und man wird nicht nass – und daher lieben wir unsere Autos und das Autofahren. Da möchte ich mich auch nicht ausnehmen. Doch ich habe jetzt einen Schlussstrich gezogen, vor kurzem mein Auto verkauft und bin aufs Fahrrad umgestiegen – und das, obwohl ich bislang wenig Fahrrad gefahren bin. Warum? Weil ich so gezwungen werde, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und mich mehr bewege. Im Freundeskreis habe ich für diese Entscheidung bislang viele verwirrte Blicke bekommen. Gerade die Argumente, dass ich nun nicht mehr so flexibel bin und länger brauche, kamen bislang besonders häufig. Aber ist das wirklich so schlimm? Ein Blick ins Handy verrät mir die beste Route mit den Öffis oder ich fahre mit dem Fahrrad und bin gleichzeitig an der frischen Luft.

Du fragst dich noch immer, warum ich das mache? Wir alle sagen, dass Fliegen so schädlich für die Umwelt sei. Doch hast du mal einen Blick in die Statistiken geworfen und wirklich geschaut, wie schädlich Autofahren, Fliegen und Co. ist? Ein Kilometer mit dem Auto verursacht (wenn du alleine im Auto bist) 220 Gramm Co2 und mit dem Flugzeug (bei einer durchschnittlichen Auslastung von 81 Prozent) 214 Gramm Co2. Bedeutet, dass regelmäßiges Autofahren umweltschädlicher ist, als einmal im Jahr in Urlaub zu fliegen. Jeder Deutsche legt nach statistischem Bundesamt knapp 12.000 Kilometer zurück. Würden wir pro Woche nur 30 Kilometer weniger mit dem Auto fahren, dann entspricht das – aufs Jahr gesehen – dem Co2-Verbrauch von Frankfurt (Main) nach Barcelona mit dem Flugzeug.

Achja, die Zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern vom Umweltbundesamt herausgegeben. Bedeutet, dass alleine Autofahren umweltschädlicher ist, als mit dem Flugzeug zu fliegen.

Vorsatz Nr 2: Mehr saisonale und regionale Lebensmittel kaufen

Florian auf einem Markt in Piemont, wie er gerade Gewürze an einem Stand heraussucht.
Unser Redakteur Florian, wie er auf dem Wochenmarkt einkauft. Foto: Madeleine Ankner

Ich liebe es abends mit meiner Frau in der Küche zu stehen, den Tag bei einem Glas Rotwein Revue passieren zu lassen und nebenbei zu kochen. Dabei greifen wir hauptsächlich auf saisonale und regionale Lebensmittel zurück, die wir so gut es geht auf dem Wochenmarkt einkaufen. Oftmals kaufen wir aber zusätzlich Produkte, die noch importiert werden müssen. Avocados, Tomaten oder Paprika gehören bei uns zu den Dauergästen auf dem Tisch.

Aber mal ehrlich gefragt? Brauchen wir das wirklich? Also brauche ich jetzt im Winter wirklich Tomaten, die nach Wasser mit ein bisschen Aroma schmecken? Ich finde nein. Und daher habe ich mich entschieden deutlich mehr darauf zu achten, was gerade Saison hat. Denn so ernähre ich mich nicht nur gesund, sondern tue auch etwas für unsere Umwelt. Klar, ich alleine ändere damit nichts in der globalen Lebensmittelkette. Doch wenn jeder bei sich anfängt, kann sich in Zukunft etwas daran ändern.

Und saisonal und regional bedeutet bei mir auch, dass ich ab dem April zu keinem Apfel mehr greife. Warum? Weil ein heimischer Apfel nur bis in den Oktober geerntet wird, und im Keller – bis in den Frühling hinein – gelagert werden kann (je nach Sorte). Die Äpfel aus Deutschland, die wir danach im Supermarkt kaufen, sind umweltschädlich, da diese in Kühlhäusern bei einem Grad Celsius, unter weitgehendem Entzug von Sauerstoff, gelagert werden. Durch diese Lagerung ist dann auch ein regionaler Apfel umweltschädlicher als ein Apfel, der mit dem Containerschiff aus Neuseeland importiert wird, wie mehrere deutsche Medien, wie die Süddeutsche Zeitung, der Bayerische Rundfunk oder das Geo Magazin, berichteten.

Vorsatz Nr 3: Weniger Konsum

Gerade rund um Weihnachten merkt man wieder, wie viel wir Menschen einkaufen – und das Schlimme ist, dass es oftmals Sachen sind, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Es gibt viele Bücher und Ratgeber die zeigen, dass wir pro Person eigentlich nur 100 Gegenstände brauchen. Alles andere ist Luxus und verstaubt bloß. Für mich hört sich das zwar ein bisschen wenig an, aber im Grunde haben all diese Bücher recht: Wir konsumieren zu viel – und es wird immer mehr. Brauche ich 30 T-Shirts (die ich wirklich habe und es sind sogar 32), wenn ich immer nur zum obersten im Schrank greife und so immer die gleichen 10 T-Shirts anziehe?

Daher habe ich mir vorgenommen, 2020 der Umwelt zuliebe weniger einzukaufen. Und wenn ich mir Kleidung kaufe, dann schaue ich auf eine höhere Qualität, damit die Shirts auch länger als nur ein Jahr halten, bis sie Löcher haben und verzogen sind. Dabei will ich nicht sagen, dass wir teurere Shirts kaufen sollen, da diese eine vermeintlich bessere Qualität haben. Ich persönlich habe mich entschieden auf Shirts aus Merinowolle zurückzugreifen, die eine besonders gute Qualität haben, durch Schweiß nicht anfangen zu riechen und langlebig sind. Damit spare ich mir dann finanziell nichts, aber ich schone die Umwelt.

Weitere umweltbewusste Vorsätze

Bei meinen Überlegungen, welche Vorsätze ich mir für das Jahr 2020 vornehme, sind mir eine Vielzahl an verschiedenen Aspekten in den Kopf gekommen. Letztlich habe ich mich aber für die entschieden, die ich auch wirklich umsetzen kann und will. Ich wollte mir lieber weniger Vorsätze vornehmen, als sie hinterher nicht einhalten zu können. Dennoch möchte ich dir kurz zeigen, was ich mir sonst noch überlegt habe:

1. Foodsharing: In immer mehr Städten gibt es Initiativen, bei denen die Mitglieder ihre nicht verwendeten Lebensmittel teilen. Mittlerweile machen auch immer mehr Supermärkte und Geschäfte bei solchen Initiativen mit.

2. Ernährungsumstellung: Ja, ich habe mir überlegt, mich ausschließlich vegan zu ernähren. Habe mich letztlich aber dagegen entschieden. Und zwar deswegen, weil viele meiner Mahlzeiten auch schon vegan sind, und das ohne speziell darauf zu achten. Daher wäre dies bei mir nur ein halblebiger Vorsatz gewesen.

3. Naturkosmetik: Weniger Shampoos und Co. aus industrieller Fertigung, bei denen oftmals Erdöl verwendet wird – und hin zu mehr Naturprodukten. Letztlich hat mich der finanzielle Aspekt davon abgebracht.

Jeder kann bei sich anfangen

Geht es darum, ein bisschen mehr auf die Umwelt zu achten, dann müssen das nicht die großen Schritte sein, oftmals reichen die kleinen Dinge, die am Ende dann doch einen großen Einfluss haben können. Alleine die Gespräche mit Freunden über meine Vorsätze haben mir schon gezeigt, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen. Einige haben sich mittlerweile entschieden einen Schritt zu machen. Und genau so muss es doch anfangen, damit sich in Zukunft etwas ändert und auch noch weitere Generationen etwas von unserem schönen Planeten haben.

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Titelbild: SevenCooks

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