Was ist Tahin und wie schreibt man es?
Tahin, Tahini, Tahina – alles ist richtig. Die verschiedenen Schreibweisen bezeichnen dasselbe: Eine Paste aus gemahlenen Sesamkörnern. Sie stammt aus der arabischen Küche und ist eine Grundzutat von Hummus.
Tahin wird aber auch oft als Dip gereicht oder Saucen hinzugegeben. Wie ich dir später zeige, dient es darüber hinaus als Zutat für viele leckere Gerichte.
Ist Tahin gesund?
Die Sesampaste Tahin ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Das liegt daran, dass die Paste beinahe ausschließlich aus Sesam besteht.
In manchen Rezepten sogar zu 100 Prozent. Ich gebe allerdings noch zwei weitere Zutaten hinzu. Mehr dazu später.
Sesamsamen sind reich an sekundären Pflanzenstoffen und an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Außerdem enthalten sie ansehnliche Mengen Calcium, Eisen und Magnesium sowie hohe Anteile an den Vitaminen B1, B2 und B6.
Warum du Tahin selber machen solltest
Tahin gibt es beinahe in jedem Supermarkt – warum solltest du also Tahin selber machen, fragst du dich vielleicht?
Obwohl die Zutaten günstig sind, ist Tahin aus dem Supermarkt meistens ziemlich teuer.
Zudem schmeckt jede Sesampaste aus dem Supermarkt ein wenig anders. Anstatt dich durch alle durchzuprobieren, bis du eine findest, die genau deinen Geschmack trifft – mach sie einfach selber.
Tahin selber machen – geschälte oder ungeschälte Sesamsamen
Ob du für dein Tahin geschälte oder ungeschälte Sesamsamen nimmst, das ist ganz deinem Geschmack überlassen. Es funktioniert mit beidem.
Tahin mit geschältem Sesam hat einen weniger bitteren Geschmack und ist feiner, dagegen ist Tahin aus ungeschältem Sesam kräftig und intensiv.
Ich verwende für Hummus Tahin aus geschälten Sesamsamen, da es sonst den feinen Geschmack des Gerichts überlagern würde.
Grundrezept für Tahin
Tahin selber zu machen ist nicht schwer. Ich zeige dir jetzt, welche Zutaten du brauchst und führe dich Schritt für Schritt durch die Zubereitung.
Zutaten für Tahin
Du brauchst maximal drei Zutaten, eine Pfanne und einen Mixer.
Für mein Rezept verwende ich immer:
500 g Sesamsamen
60g Rapsöl
Salz
Da sich Tahin super aufbewahren lässt, machen wir immer gleich eine größere Portion. Wenn du die Mischverhältnisse einhältst, dann kannst du dir auch kleinere Portionen zubereiten.
Zubereitung: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Gib die Sesamsamen in eine Pfanne und röste diese ohne Öl an. Achte darauf, dass du sie immer wieder umrührst, damit sie nicht anbrennen.
Sobald die Samen leicht gebräunt sind und intensiv duften, beiseitestellen und auskühlen lassen.
Die gerösteten Sesamsamen in einen Mixer geben und zerkleinern. Beim Mixen kann es passieren, dass am Anfang die grobe Paste an den Wänden klebt und die Messer leerlaufen. Sollte das geschehen, dann schalte den Mixer aus und schiebe die Paste mit einem Teigschaber wieder nach unten zu den Messern des Mixers. Zudem solltest du darauf achten, dass du immer wieder kurze Pausen machst, damit die Sesamsamen nicht zu heiß werden.
Sobald sich der Samen zu einer festen Paste verbunden hat, kannst du das Olivenöl und Salz hinzugeben und alles zu einer geschmeidigen Paste vermengen.
Tipps: Das solltest du beim Tahin selber machen unbedingt beachten!
Wenn du das erste Mal Tahin machst, kann es sein, dass du ein paar Anläufe brauchst. Das war bei mir auch so.
Damit du meine „Fehler“ vermeiden kannst, habe ich dir hier zusammengefasst, worauf du achten solltest:
Kein Wasser nachschütten: Wenn du Sesam im Mixer klein machst, dauert es ein wenig, bis eine schöne sämige Konsistenz entsteht. Widerstehe dem Drang mehr Wasser nachzuschütten, als im Rezept steht – sonst bekommst du keine homogene Masse mehr. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.
Zu viel Öl: Bei Tahin solltest du mit dem Öl sparsam sein. Zwar bekommst du auch mit zu viel Öl ein Tahin, jedoch wird dich der Geschmack alles andere als überzeugen und auch die Konsistenz ist nicht mehr schön.
Zu warm: Vertrau mir, du solltest unbedingt darauf achten, dass du den Sesam genügend abkühlen lässt, bevor er in den Mixer kommt und auch dort nicht zu warm wird. Warum kann ich dir nicht erklären, aber wenn dein Sesam zu warm ist, dann verklebt er im Mixer und verbindet sich nicht richtig mit dem Öl und wird krisselig.
Wie lange ist Tahin haltbar?
Dein Tahin kannst du einfach in einem sterilen Schraubglas verstauen. Fest verschlossen und an einem dunklen Ort ist es mehrere Monate haltbar. Du kannst dein Tahin aber auch im Kühlschrank aufbewahren.
Achte aber darauf, dass sich kein Kondenswasser im Glas bildet. Das kann dazu führen, dass dein selbstgemachtes Tahin anfängt zu schimmeln.
Hinweis: Nach einiger Zeit kann sich das Öl von den festen Bestandteilen lösen. Das bedeutet aber nicht, dass dein Tahin schlecht geworden ist. Da wir beim selbstgemachten Tahin auf Bindemittel, sogenannte Emulgatoren verzichten, kann es dazu kommen. Rühre einfach deine Sesampaste gut durch, bevor du sie verwenden möchtest.
Rezepte: Für was du Tahin alles verwendet kannst
Lust auf Tahin bekommen, aber bis auf Hummus fällt dir keine Verwendung ein? Kein Problem, wir haben in unserer Rezeptwelt viele Gerichte mit Tahin:
Rosenkohl Auflauf mit Tahin Sauce
Auberginensalat mit Tahin
Mangold Burger
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Titelbild: Florian Ankner