Inhaltsverzeichnis:
Kirsche ist nicht gleich Kirsche
Mehr als nur Vitamin C – diese Nährstoffe stecken in Kirschen
Diese Wirkungen sind wissenschaftlich belegt
Wie viel Kirschen soll ich essen?
Kauftipps für Kirschen
Kirsche ist nicht gleich Kirsche
Ist von Kirschen die Rede, sind meistens Süßkirschen gemeint. Im Gegensatz zu Sauerkirschen eignen sich die intensiv-fruchtigen Süßkirschen mit dezenter Fruchtsäure ideal für den puren Genuss.
Aufgrund des hohen Säuregehaltes werden Sauerkirschen hingegen in erster Linie verarbeitet serviert – als Kompott, für traditionelles Gebäck wie Schwarzwälder-Kirsch-Torte (Schwarzwälder-Kirsch-Dessert) oder als Sauerkirsch-Konfitüre.
Positive Wirkung auf die Gesundheit können beide haben – sowohl die liebliche Süßkirsche als auch die deutlich zuckerärmeren Sauerkirschen.
Mehr als nur Vitamin C – diese Nährstoffe stecken in Kirschen
Kirschen enthalten einen Mix aus verschiedenen Mikronährstoffen. Das beliebte Sommerobst liefert eine Extraportion Vitamin C. Da das wasserlösliche Vitamin C zu den empfindlichen Mikronährstoffen zählt, solltest du Kirschen so frisch wie möglich essen.
Zusätzlich enthalten die prallen Früchtchen B-Vitamine, Eisen und Magnesium. „On top“ überzeugen Kirschen mit relevanten Mengen an Calcium, Kalium, Phosphor und Zink.
Mikronährstoffe in Kirschen:
Vitamin C
Vitamin B1, B2 und B6
Folsäure
Calcium und Eisen
Magnesium und Kalium
Phosphor und Zink
Hemmen Kirschen Entzündungen? Die folgenden Wirkungen sind wissenschaftlich belegt
Kirschen unterliegen als beliebtes, regional erhältliches Sommerobst auch dem Interesse der Ernährungsmedizin. Untersuchungen konnten bereits zahlreiche gesundheitliche Wirkungen der süßen Sommerfrüchte belegen.
Unter anderem werden Kirschen als „Anti Aging“-Waffe gehandelt, sie sollen Diabetes Typ 2 über butzuckerregulierende Effekte vorbeugen (Food Chemistry) und sogar eine antikanzerogene (krebshemmende) Wirkung entfalten können.
Verantwortlich für das gesundheitliche Potential sind neben Vitaminen und Mineralstoffen allen voran Antioxidanzien, die als Polyphenole, Flavanoide bzw. Anthocyane im Fruchtfleisch der Kirschen wirksam sind – als natürliche Schutzfaktoren des Kirschbaums und nach dem menschlichen Kirschverzehr.
Entzündliche Prozesse: Eine Hauptrolle bei der Frage „Sind Kirschen gesund?“ spielen die antiflammatorischen (antientzündlichen) Effekte. In mehreren Studien konnte diese entzündungshemmende Wirkung belegt werden. Die Studienergebnisse wurden beispielsweise im Journal of Nutrition veröffentlicht.
Von den antientzündlichen Effekten sollen vor allem Personen mit chronischen Entzündungen profitieren. Gleiches gilt für die positive Wirkung von Kirschen bei entzündlichen Prozessen in Folge eines regelmäßigen Alkoholkonsums oder durch Tabakkonsum (Journal of Nutrition).
Auch Personen mit Arthritis, Gicht und Rheuma können laut verschiedenen Studienergebnissen die entzündungshemmenden Effekte der Antioxidanzien für sich nutzen. Während durch den Verzehr von Kirschen und Kirschsaft das Risiko eines akuten Gichtanfalls sinkt (Arthritis and Rheumatism), gelten die enthaltenen Antioxidanzien auch als präventiver Faktor gegenüber der Entstehung von Gicht – über reduzierte Harnsäurewerte.
Achtung: Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe kannst du auch bei Muskelkater und kleinen Muskelrissen von Kirschen profitieren. Als vitaminreicher Snack nach dem Sport können Kirschen die Regeneration aufgrund einer intensiven Belastung der Muskulatur unterstützen (Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports).
Gesundheitliche Wirkungen von Kirschen:
Antioxidative (zellschützende Effekte)
Entzündungshemmende Wirkung*
Blutzuckerregulierende Wirkung
Muskelentspannend
Muskelregenerierend
*bei chronischen Entzündungen, Arthritis, Gicht, Rheuma, Alkoholkonsum und Rauchen.
Lassen dich Kirschen besser schlafen?
Neben den physiologischen Effekten durch den Verzehr von Kirschen, haben die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe auch einen positiven Einfluss auf mentaler bzw. psychologischer Ebene.
Es wird diskutiert, inwiefern Kirschen deine Schlafqualität verbessern können. Der Hintergrund: Die süßen Sommerfrüchte sind eine natürliche Quelle für das sogenannte „Schlafhormon“ Melatonin.
Eine Studie, deren Ergebnisse im Journal of Medicinal Food veröffentlicht wurden, konnte zeigen, dass sich der regelmäßige Verzehr von Kirschen positiv auf deine Schlafdauer und deine Schlafqualität auswirken kann.
Machen Kirschen gute Laune?
Da zusätzlich vermutet wird, dass Kirschen aufgrund der enthaltenen Aminosäure Tryptophan Ängste lösen und Stress reduzieren kann, könnten Personen mit stressbedingten Schlafstörungen doppelt von Kirschen als Betthupferl profitieren.
In einer spanischen Studie wurde eine stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkung durch den Verzehr von getrocknetem Kirschpulver bereits beobachtet (International Journal of Tryptophan Research) – vermutlich aufgrund einer reduzierten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Machen Kirschen schöne Haut?
Da das in frischen Kirschen reichlich enthaltene Vitamin C die Kollagenproduktion stimuliert und gleichzeitig zellschützend wirkt, können Kirschen die Gesundheit und Ausstrahlung deiner Haut unterstützen. Die antioxidativen Effekte der Ascorbinsäure (Vitamin C) werden durch die enthaltenen Flavanoide intensiviert.
Das Kalium reguliert zudem den Wasserhaushalt, sorgt für pralle Zellen und wirkt entwässernd auf das Gewebe.
Achtung: Aufgrund des Zuckergehaltes solltest du Kirschen allerdings am besten mit weiteren kaliumreichen Lebensmitteln wie Petersilie, Erdbeeren oder Sellerie und reichlich Wasser kombinieren, um überschüssiges Gewebewasser auf kalorienarme Weise aus deinem Körper zu leiten.
Wie viel Kirschen soll ich essen?
Um die gesundheitlichen Wirkungen optimal nutzen zu können, empfehle ich dir, während der Saison öfter eine der beiden empfohlenen Obstportionen über jeweils zwei Handvoll frische Kirschen zu decken.
Die Früchtchen schmecken übrigens nicht nur pur als Snack sondern auch herzhaft interpretiert als sommerlicher Salat: Voilà, unser Kirsch-Sesam-Salat. Aufgrund des vergleichsweise hohen Zuckergehaltes von Süßkirschen sind Kirschen nicht in unbegrenzten Mengen geeignet.
Um noch mehr von den Inhaltsstoffen der Kirsche zu profitieren, kannst du auch Kompott aus Sauerkirschen kochen und mit etwas Honig oder Apfeldicksaft und Erythrit süßen.
Bezüglich der wertvollen Inhaltsstoffe eignet sich außerhalb der Sommermonate auch Kirschsaft in Bio-Qualität ideal – am besten im Mix mit Wasser als Kirschsaftschorle. Darüber hinaus werden tiefgekühlte, entsteinte Kirschen für Smoothies, Desserts und Co. angeboten.
Kauftipps für Kirschen
Achte beim Kauf von Kirschen auf eine möglichst unversehrte Schale, da Kirschen ansonsten schnell faule Stellen bilden. Eine pralle, glänzende Form garantiert zudem einen hohen Feuchtigkeitsgehalt, der für Frische steht.
Um eine Pestizidbelastung von konventionell angebauten Kirschen zu umgehen, gilt auch beim Kauf von Kirschen meine Empfehlung, Bio-Qualität aus regionalem Anbau zu bevorzugen. Noch dazu profitiert die Umwelt vom nachhaltigen Einkauf.
Kauf von Kirschsaft: Achte beim Kauf darauf, dass du keinen gezuckerten Kirschnektar oder ein Fruchtsaftgetränk in deinen Einkaufskorb legst sondern puren Saft. Im Supermarkt ist es durchaus eine Herausforderung, „echten“ Saft zu finden. Im Bioladen wird hingegen Muttersaft angeboten, den du auch exzellent als Basis für fruchtige Salat-Marinaden verwenden kannst.
Von Herbst bis Sommer nutze ich zudem tiefgekühlte Kirschen in Papierverpackung anstatt Plastikfolie, um Salate, Müsli, Quarkspeisen und Co. gesund aufzupeppen.
Lesetipps:
Titelbild: SevenCooks