Ist roher Rosenkohl giftig?
Roher Rosenkohl ist weder ungesund noch giftig. Du kannst ihn roh verzehren. Allerdings ist die Verträglichkeit individuell unterschiedlich: Während die eine auch größere Mengen an rohem Rosenkohl gut verträgt, gibt es Personen, die bereits bei kleinen Mengen unter Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl leiden.
Grund für Bauchschmerzen und Co. nach dem Verzehr von rohem Kohlgemüse sind die enthaltenen Ballaststoffe. Falls du rohen Rosenkohl gut verträgst, spricht nichts dagegen, das Wintergemüse à la Raw Food zu genießen. Gesundheitlich profitierst du sogar.
Tipp: Falls du unsicher bist, ob roher Rosenkohl dir bekommt, starte zunächst mit kleineren Mengen.
Zusätzlich kannst du meine Tipps unter „Wie kann ich rohen Rosenkohl zubereiten?“ beherzigen, um die Verträglichkeit von unerhitztem Rosenkohl zu verbessern.
Vorteile und Nachteile von rohem Rosenkohl
Nachteile: Roher Rosenkohl beansprucht die Verdauung stärker und wird von vielen Menschen deshalb schlechter vertragen. Gegart ist er deutlich bekömmlicher.
Vorteile: Roher Rosenkohl enthält mehr Nährstoffe. Viele schätzen zudem seine knackige Konsistenz und seine intensive Farbe. Außerdem mögen einige Menschen den Geruch nicht, der sich beim Kochen von Rosenkohl verbreitet. Roher Rosenkohl riecht hingegen dezent süßlich, frisch und hinterlässt keinen unangenehmen Geruch in deiner Küche.
Kochtipps:
Wenn du Rosenkohl garst, empfehle ich dir schonende Varianten, bei denen wenig bis gar keine Flüssigkeit verwendet wird, also dünsten oder dämpfen. Dabei bleiben mehr Nährstoffe erhalten, als wenn du ihn in einem Topf voller Wasser kochst.
Zu lang gekochter oder warm gehaltener Rosenkohl (wie in vielen Kantinen) wird zudem matschig und verliert seine schöne Farbe.
Ist roher Rosenkohl gesünder?
Der Gehalt an hitzeempfindlichen Inhaltsstoffen in Rosenkohl nimmt beim Kochen, Braten und Co. ab, sodass gesundheitsbewusste Genießer den Kohl öfter roh servieren sollten.
Beim Kochen gehen vor allem Mikronährstoffe verloren, wie das antioxidative Vitamin C.
Das Beste verschwindet: Für die gesundheitliche Wirkung von rohem Rosenkohl sind vor allem die enthaltenen Glucosinolate verantwortlich, die ebenfalls beim Kochen abgebaut werden. Diese sekundären Pflanzenstoffe entfalten antibakterielle, antivirale und antikanzerogene Effekte Auch der Gehalt an B-Vitaminen (wie Vitamin B6) und an Folsäure nimmt beim Garen ab. B-Viatmine und Mineralstoffe, wie Kalium, können zudem ins Kochwasser übergehen und werden dann weggeschüttet.
Wie kann ich rohen Rosenkohl zubereiten?
Du willst Rosenkohl als vitaminreiches Topping über deinen Salat oder auf dein Sandwich streuen?
Dann zerkleinere ihn nach dem Putzen, zum Beispiel mit einem Hobel. So kann ihn dein Körper leichter verarbeiten.
Falls du eine klassische Küchenreibe verwendest, lass den Strunk dran: So schützt du deine Finger.
Noch einfacher ist es mit der Hobel- oder Raspelfunktion deiner Küchenmaschine: Putzen, Strunk entfernen, reinwerfen – fertig!
Alternativ kannst du frischen Rosenkohl auch mithilfe eines Messers in feine Scheiben schneiden und gegebenenfalls zusätzlich hacken bzw. kleinschneiden.
Eine weitere Möglichkeit: Den Strunk des gewaschenen Rosenkohls entfernen und die einzelnen Rosenkohlblätter mit den Händen abzupfen.
Tipp: Um den Zerkleinerungsgrad und somit die Bekömmlichkeit weiter zu optimieren, kaue den Kohl gründlich und lass dir ausreichend Zeit beim Essen.
5 Tipps: So kannst du rohen Rosenkohl richtig genießen!
Tipp 1: Kaufe gute Qualität
Wie viel Freude du an deinem Rosenkohl hast, entscheidet sich schon beim Einkauf. Daran erkennst du gute Qualität: Achte auf harte, geschlossene und möglichst unversehrte Kohlköpfe in Bio-Qualität in einem satten Grün. Beim Drücken zwischen Daumen und Zeigefinger sollte der Kohl nicht nachgeben und leicht quietschen.
Tipp 2: Kaufe zum richtigen Zeitpunkt
Falls möglich, kaufe oder ernte Rosenkohl nach dem ersten Frost. Durch den Kälteschock verbessert sich das Aroma deutlich, da Bitterstoffe abgebaut werden. Alternativ kannst du frischen Kohl wenige Stunden einfrieren. Ein weiterer Vorteil: Leicht angetaut kannst du den Rosenkohl leichter mit einem Messer in dünne Scheiben schneiden.
Tipp 3: Mariniere deinen Rosenkohl
Besonders lecker schmecken die abgezupften Rosenkohlblätter, Hobel oder Raspel, wenn du sie in einer aromatischen Marinade aus Öl, frischen Kräutern, Knoblauch und Co. marinierst. Um die Bekömmlichkeit zu erhöhen, kannst du die Marinade mit ein paar Kümmelsamen, Koriander oder Wacholderbeeren verfeinern.
Tipp 4: Rezept-Ideen mit Rosenkohl
Im Salat harmoniert Rosenkohl gut mit Apfel, Birne, Orange und Walnüssen.
Trink deinen Kohl: als grünen Smoothie.
Nährstoffreiches Topping: Streue gehobelten Rosenkohl über Suppen, Pasta oder Risotto.
Gib ihn in Buddha-Bowls.
Probier Rosenkohl doch mal als Brotbelag aus.
Tipp 5: Nimm deinem Bauch Arbeit ab
Um die blähende Wirkung von rohem Rosenkohl zu umgehen, kannst du das gesunde Wintergemüse kurz blanchieren. So kannst du die Blätter als gut bekömmlichen Salat servieren. Dennoch gehen beim kurzen Erhitzen nur wenige Mikronährstoffe verloren. Wie das funktioniert, erkläre ich dir in meinem Artikel Rosenkohl blanchieren.
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Titelbild: SevenCooks