Achtung: Trinkschokolade ist kein Kakao
Wenn von „Kakao“ die Rede ist, denken viele an das klassische Getränk aus Milch und Kakaopulver vergangener Kindheitstage.
Ein Blick auf die Zutaten verrät aber schnell: Hierbei handelt es sich meist um ein ziemlich ungesundes Industrieprodukt, das nur Spuren von Kakao enthält. Dafür bis zu 80 (!) Prozent Zucker.
Dem Pulver werden außerdem Vitamine zugesetzt, um den Eindruck zu erwecken, der Zucker-Mix wäre gesund.
„Richtiges“ Kakaopulver besteht hingegen aus naturbelassenen Kakaobohnen ohne Zusätze. Um die häufigen Missverständnisse vorzubeugen, wird dieses Naturprodukt teilweise als „echter Kakao“ bezeichnet.
Im Gegensatz zum Pulvermix, der meist als „Trinkschokolade“ verkauft wird, ist reiner Kakao nicht nur lecker, sondern auch gesund.
Was ihn gesund macht und wie du am meisten von Kakao profitieren kannst, erkläre ich dir in den folgenden Absätzen.
Tipp: Falls du in deinem Vorratsschrank noch Trinkschokolade alias Zucker-Kakao-Mix lagern solltest, verbrauche ihn schnell. Ersetzte ihn durch gemahlene Kakaobohnen und zaubere daraus schokoladige Köstlichkeiten.
Wie Kakao die Gesundheit verbessern kann
Zahlreiche Studien konnten eine positive Wirkung von Kakao auf die menschliche Gesundheit beobachten.
Der Grund: In den Kakaobohnen steckt eine Extraportion sekundärer Pflanzenstoffe. Genauer gesagt phenolische Antioxidantien.
Zu den beobachteten Gesundheitsvorteilen durch Kakao zählen:
Zellschutz
verbesserte Blutfettwerte
Anti Aging & Sonnenschutz
günstige Effekte auf Herz- und Kreislauf
positive Wirkung auf Blutdruck & Insulinstoffwechsel
aktivierende Wirkung (Koffein)
Du kannst von diesen Vorteilen profitieren, wenn du regelmäßig hochwertigen Kakao trinkst oder gemahlene Kakaobohnen in Form von dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil genießt.
Wieviel Kakao du dafür täglich essen solltest – und worauf du beim Kauf von Kakaopulver achten kannst, erkläre ich dir weiter unten.
Lass uns zunächst einen genaueren Blick auf die einzelnen Gesundheitsvorteile durch Kakao werfen.
Wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Kakao
Blutfettwerte: Der regelmäßige Verzehr von Kakao kann sowohl das Gesamtcholesterin, die Triglyceride, als auch das ungünstige LDL-Cholesterin senken. Personen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen profitieren laut Studienergebnissen einer Meta-Analyse besonders von Kakao – am besten sogar in Form dunkler Schokolade.
Blutdruck: Aus einer früheren Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht wurde, geht hervor, dass sich Kakao zudem positiv auf den Blutdruck und den Insulin-Stoffwechsel auswirken kann. Gleiches gilt für verbesserte Fließeigenschaften des Blutes.
BMI: Noch dazu deuten Studienergebnisse – die in den Archives of Internal Medicine nachzulesen sind –, darauf hin, dass dein BMI (Body Mass Index) von Kakao profitieren kann – allerdings leider nicht in Form von Schoko-Sahne-Torte und Pralinen.
Kognitive Funktion: Nicht zuletzt konnten verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen wie diese Italienische Studie zeigen, dass sich die im Kakao enthaltenen antioxidativen Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) positiv auf die kognitive Funktion auswirken können.
Schön durch Kakao
Während Kakaobutter deine Haut von außen verwöhnt, kann der Verzehr von Kakao einen inneren Anti-Aging-Effekt auf deine Hautzellen entfalten. Dass Kakao durchaus ein Schönheitselixier ist, ergab auch eine Studie Korea:
Laut Studienergebnissen, die im Journal of Nutrition veröffentlicht wurden, besitzt Kakao das Potential vor Falten zu schützen.
Die Probanden zeigten ein elastischeres, frischeres Hautbild durch den täglichen Verzehr von Kakao.
Weitere wissenschaftliche Untersuchungen wie beispielsweise diese Studie (veröffentlicht in "Nutritions") kamen zu dem Ergebnis, dass Flavanole in Kakao zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung der Haut führen. Darüber hinaus zeigen auch andere Studienergebnisse positive Wirkungen von Kakao in puncto Sonnenschutz und Anti-Falten-Effekt.
Milch hemmt die Wirkung
Im Zusammenhang mit den zellschützenden Effekten von Kakao gibt es einen wichtigen Aspekt zu beachten: Tierisches Eiweiß hemmt das antioxidative Potential von Kakao. Daher solltest du heiße Schokolade und Co. möglichst häufig ohne Milch zubereiten.
Da pflanzliches Eiweiß die zellschützende Wirkung von Kakaobohnen hingegen nicht reduziert, empfehle ich dir, heiße Schokolade und Milchshakes mit Mandelmilch zu genießen. Oder du wählst ein anderes pflanzliches Pendant.
Der hemmende Gesundheitsschutz von Kakao durch Milch gilt übrigens auch für Kaffee und grünen sowie schwarzen Tee.
Wie viel Kakao ist gesund?
Als Orientierung empfehle ich dir eine tägliche Kakaomenge in Form von 1 bis 2 gehäuften Teelöffeln Kakao – oder eine Rippe dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 80 Prozent.
Achtung Koffein: Kein Betthupferl
Aufgrund des enthaltenen Koffeins ist es sinnvoll, Kakao bei Schlafproblemen nur morgens zu trinken. Der Koffeingehalt ist zwar geringer als der von Kaffee oder schwarzem Tee, allerdings kann das Koffein empfindliche Personen und Kinder vom Schlaf abhalten.
Einkauftsipps für hochwertigen Kakao
Um die Anforderungen einer nachhaltigen Ernährung zu erfüllen, empfehle ich dir, Kakao konsequent in Bio-Qualität und Fair-Trade-Zertifizierung zu kaufen.
Gerade beim Kauf von Kakaobohnen, Tee und Kaffeebohnen ist es wichtig, sich bewusst gegen eine Ausbeute der Bauern einzusetzen. In diesem Bereich muss eine streng kontrollierte Qualität gewährleistet sein, um soziale Ungerechtigkeit zu unterbinden.
Tipps beim Kakao-Kauf:
Bio-Qualität
Fair-Trade-Zertifikat
Umweltfreundliche Verpackung
Zusätzlich tust du deiner Gesundheit einen Gefallen, wenn du ökologisch angebaute Kakaobohnen ohne Pestizide und sonstige Schadstoffe kaufst.
Tipp: In puncto Umweltschutz empfehle ich dir darüber hinaus Papierverpackungen, in denen auch die innere, mit Kakaopulver gefüllte Verpackung aus Papier und nicht aus Plastik besteht.
Gute Schokolade kaufen
Fällt deine Wahl auf Schokolade, gelten die gleichen Anforderungen an die Qualität wie beim Kauf von Kakaopulver. Zusätzlich solltest du den Kakaoanteil der Schokolade beachten: Dieser sollte idealerweise zwischen 80 und 100 Prozent liegen, um das Zellschutzpotential optimal auszunutzen.
Mit steigendem Kakaoanteil sinkt der Zuckergehalt und dein Verlangen nach Schokolade wird bereits mit einer kleinen Menge – zum Beispiel zwei Stückchen Schokolade – befriedigt.
Tipp: Falls du das herbe Aroma von dunkler Schokolade gewöhnungsbedürftig findest, empfehle ich dir, Obststückchen oder Joghurt in dunkle Schokolade zu hüllen. Ich liebe beispielsweise Bananen und Erdbeeren mit dunkler Schokolade. Noch dazu nimmst du so weitere Antioxidanzien und Vitamine sowie Mineralstoffe auf.
Da ich dunkle Schokolade in purer Form nicht so mag und Milchschokolade umso mehr, gönne ich mir dennoch hin und wieder helle Sorten mit Nougat, Karamell und Co. In Maßen ist das aus meiner Sicht absolut okay, so lange die enthaltene Milch in Bio-Qualität daherkommt.
Genussvolle Rezepte mit Kakao
Gleich zu Beginn unseres Rezeptteils wartet der Kakao-Klassiker Heiße dunkle Schokolade auf dich, der in unserer SevenCooks Küche liebevoll mit Orangenschale, Kardamom und einem Klecks geschlagener Sahne verfeinert wurde. Manchmal muss man sich einfach den Tag mit einer „kleinen Sünde“ versüßen.
Falls du es so richtig intensiv schokoladig liebst wie ich, kannst du den Kakaoanteil unser unwiderstehlich Heißen Schokolade gerne erhöhen.
Tipp: Wenn du Heiße Schokolade häufig servierst, verwende hin und wieder eine pflanzliche Milchalternative. Dann profitierst du von den zeltschützenden Effekten des Kakaos.
Anstatt fertige Schokocreme mit einem Hauch Kakao und umso mehr fraglicher Zutaten zu kaufen, probier mal diesen Mandel-Honig-Kakao-Aufstrich. Du kannst die Butter einfach durch Kokosmus oder ein anderes pflanzliches Streichfett ersetzen.
Oder du bereitest direkt unseren Schoko-Nuss-Aufstrich auf Basis von Nussmus in veganer Rezeptur mit Mandeldrink, Datteln und Vanille zu.
Lust auf ein Schokodessert in veganer Rezeptur? Dann liegst du mit dieser Avocado-Schoko-Creme mit Vanille und Himbeer-Topping goldrichtig, die noch dazu à la Low Carb daherkommt.
Unser veganer Schokokuchen mit Dinkelmehl ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern bietet einen besonderen Genuss der Extraklasse. Dank Apfelmus sind nicht nur Eier überflüssig, sondern der Teig wird auch schön saftig.
Und da ein cremiger Schokopudding definitiv auch zu den Schoko-Klassikern gehört, darf die süße Verführung an dieser Stelle nicht fehlen. Anstatt fertiges Puddingpulver zu kaufen, kannst du dein eigenes Schokoladen-Pudding-Pulver auf Vorrat selber zubereiten.
Auch hier gilt: wenn du es so richtig schokoladig wie ich liebst, erhöhe einfach den Kakaoanteil – für eine Extraportion Gesundheitsschutz.
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Titelbild: SevenCooks