Es gibt diese Gerichte, von denen man als NeuveganerIn meint, sie müssen von nun an zwangsläufig vom Speiseplan verschwinden und das ungeliebte Wörtchen "Verzicht" schleicht sich ein.
Verzichten auf etwas so leckeres wie beispielsweise Käsespätzle – in einem gusseisernen Pfännchen mit deftigem Käse überbackene schwäbische Mininudeln mit einer Garnitur aus Röstzwiebeln – möchte niemand gerne.
Auch ich nicht. Für mich war es jedes Mal ein kleines urlaublich anmutendes Fest, dieses typisch süddeutsche Gericht zu essen, da ich selbst nicht aus der Region stamme.
Mein Einstieg in das vegane Leben begann damals 2014 mit einem großen Fragezeichen und täglichen Entdeckungen kulinarischer Wunder – was nicht alles möglich ist auf Pflanzenbasis!
Ich musste gar nicht auf so vieles verzichten, im Gegenteil – mein Speiseplan wurde immer bunter und vielseitiger. So entdeckte ich auch bald vegane Käsealternativen, die ich bald selbst herzustellen begann – teilweise überrascht von dem feinen Geschmack.
Da fielen mir die alt bewährten Kaasspatzn ein und ich fasste den Entschluss, das Rezept zu veganisieren.
Die Spätzle selbst gelangen mir recht schnell auf den Punkt – statt Ei verwende ich Leinmehl und gebe an den Teig noch frische Kräuter, im Sommer frisch gepflückte Brennesseln.
Auch die Röstzwiebeln gelangen rasch – statt Butter benuze ich Alsan und kein Unterschied ist zu bemerken.
Aber nun – der Käse.
„Schon essbar“, „ganz okay“, „lecker“ meint ein guter Freund mit leicht angeekeltem Gesichtsausdruck. Ich schmeckte ja selbst, dass meine Kreationen weit entfernt waren von dem wirklich feinen Original.
Ich brauchte Hilfe – und fand sie schließlich in einem veganen Restaurant in München wo ich selbst erstmals wirklich feine vegane Käsespätzle aß.
Völlig begeistert sprach ich die Bedienung an, der junge Mann war nett und offen und lud mich in die Küche ein, wo er mich direkt dem Chefkoch und Inhaber des Restaurants vorstellte.
Dieser nahm mein überschwängliches Kompliment gelassen, hörte sich amüsiert meine Geschichte an und verriet mir schließlich ohne mit der Wimper zu zucken sein Rezept.
Mein Trinkgeld fiel an diesem Restaurantabend etwas höher aus als sonst.
In der darauf folgenden Woche gab es täglich Käsespätzle – ich perfektionierte das Rezept und lud verschiedene Leute zum Probeessen ein.
Alle waren begeistert und so möchte ich das Geheimnis hinter guten veganen Käsespätzle lüften und weitergeben an alle die selbst staunen möchten über ein weiteres Gericht, auf welches man als VeganerIn nicht verzichten muss.
Im Grunde ist die Zubereitung des veganen Käses ganz einfach, so einfach eigentlich, dass man nicht ohne Weiteres darauf kommt.
Man kocht Sojasahne in einem Töpfchen auf, gibt veganen Pizzaschmelz dazu und vermengt diese beiden Zutaten zu einer homogenen Masse, würzt diese nun mit reichlich Hefeflocken, einer Prise Kurkuma, Salz und Pfeffer. Fertig ist der pflanzliche Käse – der nun unter die Spätzle gehoben wird.
Wenn du jetzt lust bekommen hast, meine Käsespätzle nachzukochen, findest du hier das ausführliche Rezept für vegane Käsespätzle mit Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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