Nachhaltigkeit

4 einleuchtende Gründe weniger Tierprodukte zu essen

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von SimonCooks

6.2.2018

Ernährung ist sehr persönlich. Jeder sollte selbst entscheiden, was er isst. Doch bevor du dich entscheidest, solltest du diese Fakten kennen.

Ja, ich weiß: Jeder will einen von irgendetwas überzeugen.

Die Werbung sagt dir, dass du unbedingt ein neues Smartphone brauchst. Dein Arzt sagt, du sollst mehr Sport machen. Und jetzt kommt auch noch jemand und will dir in deine Ernährung pfuschen.

Beim Essen hört der Spaß auf!

Absolut. Ganz meine Meinung. Ernährung ist eine sehr persönliche Sache. Dabei geht es nicht nur um Nährstoffe oder Gesundheit. Es geht um Gefühle und Genuss. Es geht um Kindheitserinnerungen und Lieblingsgerichte, die niemand so gut hinbekommt, wie die eigene Mama.

Es gibt tausend gute Gründe etwas zu essen: Weil’s schmeckt. Weil man sich danach besser fühlt. Weil es tröstet. Weil es einen nostalgisch macht. Oder einfach: Weil der Partner dafür stundenlang in der Küche gestanden hat (und auch bei misslungen Kochversuchen zumindest die Geste zählt 😉)

Da kann man sich schon mal taub stellen, wenn einem jemand vorschreiben will, wie man essen soll.

Oder sogar wütend werden.

Die gute Nachricht: Ich will niemandem vorschreiben, was er essen soll.

Das sollte jeder selbst entscheiden.

Und entscheiden heißt immer: zwischen Alternativen wählen. Dazu muss man allerdings über die Alternativen Bescheid wissen.

Ich will dir heute die Alternative „Weniger Tierprodukte essen“ vorstellen und zeigen welche Auswirkungen das auf dich und die Umwelt hat.

Damit du hinterher selbst entscheiden kannst, wie du leben willst.

Weniger Tierprodukte – eine bessere Gesundheit

Fangen wir bei dem an, was uns am nächsten liegt: dem eigenen Körper.

Vegetarier und Veganer leiden seltener an vielen der sogenannten Volkskrankheiten.

  • Menschen mit pflanzenbasierter Ernährung sind seltener übergewichtig. Für viele Forscher besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Übergewicht und Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  • Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken ist für Vegetarier halb so hoch. Eine Krankheit, die in Deutschland etwa 6,7 Millionen Menschen haben.

  • Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist für Menschen mit einer pflanzenbasierten Ernährung um 20 bis 25 Prozent geringer. Sie sind die häufigste Todesursache in Deutschland.

  • Laut Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation fördert der Konsum von rotem und von verarbeitetem Fleisch Krebserkrankungen.

Weniger Tierprodukte – mehr Essen für alle

Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation leiden weltweit 800 Millionen Menschen Hunger. Außerdem erwarten die Vereinten Nationen, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden anwächst.

Die globale Ernährung ist eine große Herausforderung. Klar ist: So fleischlastig wie in Deutschland, können sich die Menschen weltweit rein rechnerisch nicht ernähren. Hier isst jeder Mensch pro Jahr im Schnitt 60 Kilogramm Fleisch.

Warum das nicht funktioniert? Die Erzeugung tierischer Nahrungsmittel benötigt mehr Ressourcen als der Anbau pflanzlicher Lebensmittel mit gleichem Nährwert. Und dafür reicht die Anbaufläche nicht aus.

Über ein Drittel der globalen Getreideernte wird an Tiere verfüttert. Durch die Verfütterung von 1,1 Milliarden Tonnen Feldfrüchte werden nur 240 Millionen Tonnen Tierprodukte gewonnen. Weniger als ein Viertel.

Wenn Getreide und Soja nicht an Tiere, sondern Menschen „verfüttert“ würde, könnten wir laut einer Studie der University of Minnesota bereits heute 4 Milliarden Menschen mehr ernähren.

Weniger Tierprodukte – glücklichere Tiere

Um den hohen Konsum an Fleisch und Tierprodukten, wie Eiern und Milch, in Ländern wie Deutschland zu ermöglich, leben Abermillionen Tiere unter artfremden Bedingungen und sterben früh.

  • In Deutschland wurden 2016 über 750 Millionen Tiere geschlachtet, davon 600 Millionen Masthühner.

  • Fast zwei Drittel aller Hühnereier stammen aus Bodenhaltung. Bis zu 9 Hühner pro Quadratmeter Fläche sind erlaubt.

  • Mastschweine werden im Schnitt 6 Monate alt. Pro Schwein mit Gewicht von 50 bis 110 Kilogramm sind laut Gesetz 0,75 Quadratmeter Fläche in Ordnung.

  • Jedes fünfte Rind in Deutschland lebt in Anbindehaltung: Es kann nur stehen oder liegen, nicht laufen.

  • Tiere werden für maximale Produktion gezüchtet, wodurch Lebenserwartung und -qualität sinken. Legehühner werden nach einem Jahr geschlachtet, Milchkühe werden selten älter als fünf Jahre.

Weniger Tierprodukte – ein besserer Planet

Die Erderwärmung birgt große Risiken, deshalb soll sie auf maximal 2 Grad begrenzt werden.

Sollen die Klimaschutzziele erreicht werden, muss die Landwirtschaft ihren Teil dazu beitragen. Laut Bundesregierung gehen allein 4 Prozent der nationalen Treibhausgasproduktion auf Viehhaltung zurück. Wenn alle anderen Wirtschaftssektoren bis zum Jahr 2050 ihre Vorgaben erfüllen – nur die Viehhaltung nicht – beträgt ihr Anteil am Gesamtausstoß dann 81 Prozent.

Um die Klimaziele zu erreichen, müsste unter anderem der Nutztierbestand um 20 Prozent reduziert werden. Damit ließe sich so viel CO2 vermeiden, wie durch die Abschaltung des viertgrößten deutschen Braunkohlekraftwerks Weisweiler.

Weniger Tiere bedeuten geringere Kosten. Forscher errechneten: Wenn wir weltweit auf Nutztierhaltung verzichten, entfallen 80 Prozent der gesamten Kosten für die Erfüllung der Klimavorgaben: 32 Billionen (!) US Dollar.

Entscheide selbst

Du weißt jetzt, welche Auswirkungen der hohe Konsum an Tierprodukten auf dich und die Umwelt hat.

Entscheide selbst, ob du nicht dann und wann auf Fleisch, Milch und Ei verzichten willst.

Rezeptideen, falls du weniger Tierprodukte essen willst

Pflanzliche Alternativen gibt es genug. Du brauchst Inspiration?

Dann wir mal einen Blick in unsere vegetarischen und veganen Rezeptsammlungen!

Wenn du bei pflanzlicher Ernährung nur an Salat denkst, schau unbedingt mal in Herzhaftes auf die Kralle. Dort findest du unter anderem tolle Burgerrezepte.

In Vegane Klassiker findest du viele traditionelle Gerichte – aber ganz ohne tierische Zutaten, zum Beispiel Spaghetti Bolognese.

Keine Lust mehr auf Kuhmilch? Bitteschön: Milch – leckere pflanzliche Alternativen

Ideen für ein tierfreies Frühstück gibt‘s in Herzhaft frühstücken: leckere vegane Aufstriche

Inspirationen für den sanften Einstieg liefert Fleischlos glücklich, mit raffinierten Rezepten, die an typische Fleischgerichte angelehnt sind.

Weitere Rezepte ganz nach deinen Vorlieben findest du über die Rezeptsuche.

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Bilder in verwendeter Reihenfolge: Pixabay/Pexels, SevenCooks (3), Wolfang Schardt, Melanie Zanin

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