Man kann sich schwer vorstellen, dass Bugs Bunny an einer violetten Karotte knabbert. Hätte der Comic-Hase im 16. Jahrhundert gelebt, wäre das normal gewesen. Damals waren violette Karotten so normal wie für uns gelbe Bananen.
Erst die Holländer verpassten der Karotte ein Facelift und sind verantwortlich dafür, dass orange Mohrrüben heute Gang und Gäbe sind. Und das aus politischen Gründen. Variante 1 der Legende besagt, dass Pflanzenzüchter ihrem Prinzen Wilhelm von Oranien schmeicheln wollten und kurzerhand Gemüse in seiner Wappenfarbe züchteten.
In Variante 2 der Geschichte treten die Holländern als kulinarische Freiheitskämpfer auf. Sie wurden damals vom spanischen König Philipp II. besetzt und strebten nach Unabhängigkeit. Dazu brauchte es zunächst mal eine Nationalflagge in Orange – und anscheinend auch ein passendes Gemüse, das den Zusammenhalt der Bevölkerung symbolisierte.
So oder so: Die Holländer haben der Karotte ihre orange Farbe gegeben. Seit geraumer Zeit gibt es allerdings wieder vermehrt violette Karotten zu kaufen, eine Rückkreuzung der Ur-Möhre. Das wird doch kein Staatsstreich sein?!
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