Kitchenhacks

Spülmittel selber machen – ganz ohne chemische Zusätze

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von FlorianCooks

22.1.2020

Spülmittel gibt es in vielen Formen und Farben – und die meisten davon haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus Erdöl. Doch wusstest du, dass du nur mit 4 Zutaten dein eigenes Spülmittel selber machen kannst und das ohne die Verwendung von chemischen Zusätzen? Du fragst dich wie? Dann lese weiter!

Inhaltsverzeichnis:

  • Warum sollte ich Spülmittel selber machen?

  • Das brauchst du für dein eigenes Spülmittel

  • Schritt-für-Schritt: So machst du dein Spülmittel selbst

  • Darum solltest du dein Geschirr nach dem Spülen mit klarem Wasser abspülen

Ob Omas feines Porzellan, die beschichtete Pfanne oder der Mixeraufsatz – irgendetwas ist immer zu empfindlich für die Spülmaschine. Dann gilt es, das Geschirr von Hand zu spülen. Die meisten werden ohne groß Nachzudenken zu der Plastikflasche mit Spülmittel greifen – so wie ich früher auch. Vor Kurzem habe ich aber einen Beitrag gesehen, in dem gezeigt wurde, wie „umweltschädlich“ Spülmittel sein kann und wie einfach man sein Spülmittel selbst machen kann.

Warum du dein Spülmittel selber herstellen solltest, welche Vorteile es hat und wie du Spüli selbst machst, das zeige ich dir in diesem Artikel.

Warum sollte ich Spülmittel selber machen?

Um dir zu zeigen, warum du dein Spülmittel selbst machen solltest, müssen wir erst einmal schauen, was in Spülmittel drin ist.

Spülmittel enthält:

  • Wasser

  • Parfümstoffe

  • Konservierungsstoffe

  • Substanzen für die Konsistenz, die von Marke zu Marke verschieden sind

  • Tenside

Der wichtigste Faktor sind dabei die Tenside, die bis zu 40 Prozent ausmachen. Tenside sind Stoffe, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabsetzen, wodurch diese sich besser mit anderen Stoffen verbindet. Im Fall von Spülmittel: mit Essensresten und Fett. Bedeutet einfach ausgedrückt, dass die Tenside dafür verantwortlich sind, dass dein Geschirr wieder sauber wird.

Je nachdem, was du für ein Spülmittel kaufst, ist die Basis der Tenside Erdöl und wird nicht nur unter hohen Umweltbelastungen hergestellt, sondern kann auch schwer von der Umwelt abgebaut werden. Besser sind Bio-Spülmittel. Dort werden die Tenside aus Pflanzenöl und Zucker gewonnen, was sich jedoch im Preis widerspiegelt. So sind Bio-Spülmittel teils deutlich teurer als konventionelle Spülmittel. Viel günstiger ist es da, sein eigenes Spülmittel herzustellen. Du weißt genau, welche Inhaltsstoffe darin enthalten sind und schonst zugleich deinen Geldbeutel und die Umwelt. Also drei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.

Spülmittel in einen Seifenspender aus Glas.
In 10 Minuten und mit nur 4 Zutaten kannst du ganz leicht dein eigenes Spülmittel herstellen. Foto: Florian Ankner (SevenCooks)

Das brauchst du für dein eigenes Spülmittel

Suchst du nach Spülmittel selber machen im Internet, dann findest du unzählige Rezepte für die Herstellung. Welche Variante die Beste ist? Das kann ich dir nicht sagen, denn alle werden funktionieren (hab natürlich noch nicht alle selbst ausprobiert). Ich zeige dir meine Rezeptur, mit der ich daheim mein Spülmittel selber mache und das ganz ohne Chemie.

Diese Hilfsmittel brauchst du fürs Spülmittel selber machen:

  • Kochtopf

  • Schneidebrett

  • Schneebesen

  • Gläser oder Flaschen

Diese Zutaten brauchst du fürs Spülmittel selber machen:

  • 30 g Kernseife ohne Palmöl, wie etwa aus Olivenöl

  • 2 TL Natron

  • 450 ml Wasser

  • 1 Zitrone/Orange oder 10 Tropfen ätherisches Öl

Schritt-für-Schritt: So machst du dein Spülmittel selbst

  1. Schneide die Kernseife mit einem Messer in kleine Stücke. Wie groß die Stücke werden, ist dabei nicht relevant.

Schneidebrett, auf dem gerade ein Stück Kernseife mit einem Messer zerkleinert wird.
Foto: Florian Ankner (SevenCooks)
  1. Gib die geschnittene Seife in heißes Wasser und rühre sie mit einem Schneebesen so lange um, bis sich die Seife aufgelöst hat.

Wasser, das gerade in einen Kochtopf gegossen wird.
Foto: Florian Ankner (SevenCooks)
  1. Sobald sich die Seife komplett aufgelöst hat, kannst du das Natron in den Topf geben und diesen vom Herd nehmen, damit der Inhalt auskühlen kann.

Natron auf einem Löffel, das in einen  Topf gegeben wird.
Foto: Florian Ankner (SevenCooks)
  1. Je nach Belieben kannst du noch den Saft der Zitrone/Orange in die flüssige Seife mischen – oder ein ätherisches Öl.

Spülmittel kommt zum Auskühlen in ein kaltes Gefäß.
Foto: Florian Ankner (SevenCooks)
  1. Bevor das selbstgemachte Spülmittel komplett ausgekühlt ist, füllst du es in ein Gefäß. Ich persönlich nehme dafür einen Seifenspender aus Glas.

Ausgekühltes Spülmittel wird in einen Seifenspender aus Glas gefüllt.
Foto: Florian Ankner (SevenCooks)

Tipp: Nach einer Weile setzen sich die einzelnen Bestandteile des Gemischs ein wenig ab. So solltest du deinen Seifenspender vor dem Gebrauch gut schütteln.

Darum solltest du dein Geschirr nach dem Spülen mit klarem Wasser abspülen

Ob selbstgemachtes Spülmittel oder gekauftes: Ich empfehle dir, dein Geschirr nach dem Abwaschen nochmal unter klarem Wasser abzuspülen. Das hat den einfachen Grund, dass nach dem Spülen kleinste Rückstände des Spülmittels auf Tellern und Gläsern bleiben. Diese kleinen Mengen sind zwar für einen Erwachsenen unbedenklich, können aber bei Kleinkindern zu Vergiftungen führen. Wie das Umweltbundesamt mitteilt, gab es in den vergangenen 20 Jahren über 1000 Fälle, in denen es zu Vergiftungen mit Tensiden gekommen ist – überwiegend bei Kleinkindern.

Spülmittel selber machen: Besteht eine Gefahr wegen Keimen?

Ein Aspekt, der beim Thema Spülmittel selber machen immer wieder aufkommt ist, dass es nicht hygienisch sei und ein idealer Nährboden für Keime. Wir haben mit der Verbraucherzentrale darüber gesprochen und können sagen: Nein, selbstgemachtes Spülmittel ist kein (guter) Nährboden für Keime - auch dann nicht, wenn keine Konservierungsstoffe verwendet werden. Zwar können mit der Zeit Keime entstehen, diese seien aber im „Rahmen“. Heißt, solange das Spülmittel nicht mehrere Wochen unverbraucht in der Flasche bleibt, musst du keine Bedenken haben.

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Titelbild: Florian Ankner

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