Fenchel klingt für dich nach Arznei? Dann lies unbedingt weiter.
Denn für uns klingt Fenchel nach leckerem und gesundem Essen – und die Chancen stehen gut, dass wir dich am Ende des Textes mit dieser Sichtweise angesteckt haben.
Zugegeben: Mit Arznei liegst du nicht ganz falsch. Bitterfenchel wird wegen seiner ätherischen Öle tatsächlich in Medikamenten verwendet. Der kommt bei uns aber nicht auf den Tisch, denn wir kochen mit Süßfenchel, den es bis weit in den Herbst überall zu kaufen gibt.
Bevor wir uns seinen kulinarischen Vorzügen widmen, kommen hier ein paar gesundheitliche Argumente für Fenchel auf dem Speiseplan.
Gesunder Fenchel: Voller Vitamine und Mineralstoffe
Um deine Figur musst du dich mit Fenchel nicht sorgen. In 100 Gramm stecken gerade einmal 19 Kilokalorien. Dem gegenüber stehen ganze 2 Gramm Ballaststoffe, die gut für eine gesunde Verdauung sind und verschiedene Leiden wie Bluthochdruck vorbeugen können.
Fenchel ist aber nicht nur leicht und bekömmlich, er hat auch noch einige Vitamine (A, C, E und B) sowie Mineralstoffe (Magnesium, Kalzium, Phosphor, Eisen) im Gepäck.
Aber genug mit den inneren Werten, werfen wir einen Blick auf seine Talente in der Küche.
Welche Teile des Fenchels sind essbar?
Essen kannst du fast alles am Fenchel. Besonders schmackhaft ist das Kraut, aus dem sich leckere Salate zubereiten lassen. Den Strunk schneidest du am besten flach ab, dann kannst du die Knolle komplett verarbeiten.
Wenn du Fenchel für eine Suppe oder einen Smoothie pürierst, kannst du den Strunk sogar dranlassen.
Gut sortierte Supermärkte und Gewürzläden bieten neben frischem Fenchel auch getrocknete Fenchelsamen an. Sie eignen sich gut zum Würzen von Suppen und Saucen.
Du kannst mit ihnen, ähnlich wie mit Kümmel, Speisen würzen, um ihre Bekömmlichkeit zu erhöhen. In Indien werden Fenchelsamen sogar nach dem Essen als eine Art Digestive gereicht.
Leckere Gerichte, die du mit Fenchel kochen kannst
So, und jetzt mal rein in die Küche und ran an den Fenchel.
Was lässt sich daraus Schönes zubereiten?
Die gute Nachricht: Fenchel kannst du mit vielen Geschmacksrichtungen kombinieren. Der Kreativität sind also kaum Grenzen gesetzt.
Puristen können die Fenchelknolle einfach in Scheiben schneiden, in etwas Öl anbraten und mit Gewürzen nach Wahl abschmecken. Dazu etwas Reis kochen – fertig ist das schnelle Abendessen!
Du hast noch ein paar Karotten und Kartoffeln im Vorratsschrank? Im Handumdrehen zauberst du daraus ein leckeres Curry.
Aber auch in Kombination mit Zanderfilet Salatimbocca weiß der Fenchel in einem Risotto zu überzeugen.
Wer etwas experimentierfreudiger ist – und ein wenig mehr Zeit hat – sollte unbedingt diese Polentawaffeln mit Fenchelcreme probieren!
Was prima in die kälteren Jahreszeiten passt, ist ein Rohkostsalat mit Fenchel, Brunnenkresse und Orangen.
Oder wie wäre es mit Karamellisierter Fenchel mit Ziegenkäse und geröstetem Brot?
Suppenfreunde könnte auch diese herbstliche Minestrone überzeugen.
Einkaufstipps für Fenchel
Falls du jetzt gleich loswillst, um dich mit Unmengen Fenchel einzudecken, nimm noch ein paar Einkaufstipps mit auf den Weg:
Bei Fenchel gibt es wirklich keinen Grund Importware zu kaufen. Du bekommst ihn mindestens bis in den November hinein aus regionalem Freilandanbau.
Achte bei der Auswahl darauf, dass der Fenchel keine Druckstellen hat und nicht feucht ist.
Die Knolle sollte schön hell sein und möglichst keine braunen Flecken haben, das Kraut frisch und knackig wirken. Wenn das Kraut bereits abgeschnitten wurde, solltest du besonders auf eine frische Knolle achten. Denn mancher schlitzohrige Verkäufer entfernt welkes Kraut, um über die mangelnde Frische hinwegzutäuschen.
Fenchel richtig lagern
Ist dir beim Kochen Fenchel übriggeblieben? Dann hätten wir ein paar Ratschläge zur Lagerung, damit du auch möglichst lange etwas von deinem neuen Lieblingsgemüse hast:
Als Sprossen- und Lauchgemüse hält sich Fenchel am besten kühl und dunkel gelagert, zum Beispiel in einer Speisekammer oder im trockenen Keller.
Größere Mengen kannst du gut in einer Kiste mit Sand lagern. Angeschnittenen Fenchel am besten in Frischhaltefolie eingewickelt oder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen im Kühlschrank
Achte darauf, dass die Knollen bei Lagerung nicht zu dicht aufeinanderliegen.
Natürlich kannst du Fenchel auch einfrieren. Vorher kurz in kochendem Wasser blanchieren und du kannst ihn Monate später problemlos wieder auftauen. Falls du es angesichts der vielen leckeren Fenchel-Rezepten überhaupt so lange aushältst.
Fenchel selber anbauen - geht das?
Wenn du über einen eigenen Garten verfügst, kannst du Fenchel relativ unkompliziert selbst anbauen.
Besonders gut gedeiht er in einer Mischkultur. Als Nachbarn eignen sich zum Beispiel Erbsen, Basilikum, Feldsalat, Salbei und Sonnenblumen.
Am besten säst du Fenchel von April bis Mai flach in vorgewärmter Komposterde. Damit die Pflänzchen Platz zum Wachsen haben, solltest du einen Abstand von rund 25 cm einhalten. Auch etwas Luft nach oben schadet nicht, denn Fenchelpflanzen können bis zu zwei Meter hoch werden.
Achte darauf, dass der Nährboden nicht zu trocken wird, darauf reagiert Fenchel sehr sensibel.
Nach etwa drei Monaten ist der Fenchel reif. Wenn die Knollen die gewünschte Größe erreicht haben, kannst du sie ernten – und dann eines unserer leckeren Rezepte nachkochen!
Viel Spaß beim Ausprobieren!