Wie oft habe ich hier schon gesagt, wie sehr ich die italienische Küche liebe. Für mich gibt es keine bessere Länderküche. Wenige Zutaten, tolle Qualität und ohne viel Schnickschnack. Dass in Italien alle immer ein bisschen besser schmeckt, liegt auch daran, dass sich die Italiener viele Tricks angeeignet haben, um den letzten Geschmackskick herauszukitzeln.
Ein einfache einfache Methode ist etwa, seine Tomaten zu trocknen. So wird der tolle Geschmack einer Tomate konzentriert und verleiht den Gerichten ein eigenes, kräftiges Aroma.
Damit du das auch problemlos hinbekommst, zeige ich dir in diesem Artikel, wie du Tomaten trocknen und einlegen kannst.
Welche Tomaten eignen sich zum Trocknen?
Es gibt keine Tomatensorte, die sich nicht zum Trocknen eignet. Allerdings gibt es Sorten, die sich besonders gut dafür eignen.
Die beste Tomatensorte zum Trocknen ist wahrscheinlich San Marzano. Bei uns beinahe unbekannt, sind sie die beliebtesten Tomaten der Italiener, weil sie eine dünne Schale und festes, eher trockenes Fruchtfleisch besitzen und dabei besonders süß und aromatisch sind.
Also nicht nur perfekt für Soßen, sondern auch für getrocknete Tomaten, die nach dem Trocknen noch viel geschmacksintensiver sind.
Tipp: Solltest du keine San Marzano Tomaten bekommen, dann verwende kleinere Tomaten, die auch ein intensives Aroma besitzen.
Tomaten trocknen – besser im Backofen oder Dörrautomat?
Tomaten trocknen ist nicht schwer, nur leider nicht so einfach wie in Italien. Da es dort wärmer ist als bei uns, können Italiener ihre Tomaten einfach in der Sonne trocknen lassen.
Bei uns in Mitteleuropa müssen wir in der Regel auf Backofen oder Dörrautomat zurückgreifen.
Ich habe früher meine Tomaten im Backofen getrocknet, mich mit der Zeit aber für einen Dörrautomat entschieden. Denn durch die höheren Temperaturen im Backofen spart man sich zwar Zeit, es gehen aber auch viele wichtige Nährstoffe verloren.
Da zudem die Backofentüre immer einen Spalt geöffnet bleiben sollte, verbrauchst du viel Energie und solltest aus Sicherheitsgründen auch immer in der Nähe bleiben.
Dörrautomaten sind dagegen energiesparend und durch die Möglichkeit, bei konstanten niedrigeren Temparturen zu trocknen, schonender zu den Tomaten und ihren Inhaltsstoffen. Zudem kannst du deinen Dörrautomaten auch unbeaufsichtigt lassen und ihn etwa über Nacht laufen lassen. Daher würde ich dir immer zu einem Dörrautomaten raten.
Tomaten trocken: Die richtige Vorbereitung
Egal, ob du im Backofen oder Dörrautomat trocknest, die Vorbereitung der Tomaten ist identisch.
Tomaten waschen.
Tomaten je nach Vorliebe halbieren oder zerkleinern. Egal ob kleine oder große Tomaten, ich halbiere meine Tomaten immer. Wenn ich die getrockneten Tomaten später anders verwenden möchte, dann kann sie immer noch kleiner schneiden.
Tomaten trocknen im Backofen
Heize deinen Backofen auf 80-90 Grad vor.
Lege die Tomaten auf ein Backblech. Ich würde die empfehlen, dass du das Backblech zuvor mit Backpapier auslegst, da es sein kann, dass die Tomaten sonst kleben bleiben und beim Wenden reißen.
Lasse die Tomaten zwischen sechs und sieben Stunden im Backofen und wende diese mehrmals (etwa nach jeder Stunde). Damit die Feuchtigkeit entweichen kann, muss der Backofen immer einen Spalt geöffnet bleiben. Dafür kannst du den Stiel eines Kochlöffels in die Ofentüre klemmen.
Achtung: Bei manchen Backöfen gibt es eine Sicherungsvorrichtung, dass dieser abschaltet, sobald die Türe nicht ganz geschlossen ist. Daher solltest du dies vorher einmal testen.
Tomaten im Dörrautomat trocknen
Lege die Tomaten auf die Gitterbleche deines Dörrautomaten.
Wähle, je nach Belieben eine Trocknungsstufe. Die Geräte passen die Dauer dann automatisch an. Ich würde die empfehlen, die Tomaten bei rund 50 Grad zu dörren, das dauert dann zwischen zehn und zwölf Stunden.
Wie kann man getrocknete Tomaten haltbar machen?
Du kannst deine getrockneten Tomaten ganz einfach in einem Schraubglas im Kühlschrank verstauen. Aber Achtung, die Tomaten ziehen mit der Zeit Feuchtigkeit und können so binnen weniger Wochen anfangen schlecht zu werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, um die Haltbarkeit deiner getrockneten Tomaten zu verlängern:
Reis mit ins Glas: Damit sie länger haltbar bleiben, kannst du entweder Reis in das Glas geben. Der Reis saugt die restliche Feuchtigkeit auf und deine getrockneten Tomaten bleiben mehrere Monate frisch.
Getroknete Tomaten einlegen: Eine noch bessere Variante – vor allem geschmacklich: Lege deine getrockneten Tomaten ein. Wie das geht und welche Varianten es dafür gibt, das möchte ich dir nun zeigen.
Darum solltest du getrocknete Tomaten einlegen
Getrocknete Tomaten einzulegen ist der beste Weg, sie möglichst lange haltbar zu machen. Außerdem sind getrocknete, eingelegte Tomaten eine tolle Basiszutat für viele Gerichte.
Meistens werden getrocknete Tomaten in Olivenöl eingelegt. Dadurch bekommen deine Tomaten nicht nur einen schönen Geschmack, sondern die Tomaten geben auch ihren Geschmack an das Olivenöl ab. Dieses kannst du dann auch etwa für andere Gerichte verwenden und bekommst so tolle Geschmacksnoten in deine Gerichte.
Tomaten einlegen: Diese zwei Varianten gibt es
Auch wenn meistens getrocknete Tomaten in Öl eingelegt werden, haben wir daheim auch immer Tomaten in Essig. Die schmecken toll im Salat – mein Liebling ist dabei der toskanische Brot-Tomaten-Salat Panzanella.
Egal, für welche Variante du dich entscheidest, du kannst den Sud für deine getrockneten Tomaten nach Belieben selber wählen und nach Lust experimentieren. Ob ganz klassisch in reinem Olivenöl, mit anderen Ölen, Gewürzen oder eben Essig.
So geht das Einlegen von getrockneten Tomaten
Beim Einlegen von getrockneten Tomaten musst du nicht viel beachten – egal ob Öl oder Essig. Gib deine Tomaten in ein ausgekochtes Glasgefäß wie etwa ein Weckglas und gib soviel Öl oder Essig hinzu, bis deine Tomaten gut mit der Flüssigkeit bedeckt sind.
Je nach Lust kannst du noch Gewürze oder Kräuter hinzugeben – diese sollten ebenfalls mit der Flüssigkeit bedeckt sein.
Welche Gewürze passen zu eingelegten Tomaten?
Um deine eingelegten Tomaten an deinen persönlichen Geschmack anzupassen, gibt es viele Möglichkeiten. Experimentiere am besten ein wenig!
Falls du Inspiration suchst - folgende Gewürze eignen sich gut:
Chilischoten
Vanilleschoten
Sternanis
Gewürznelken
Senfkörner
Rosmarin
Zimt
Thymian
Knoblauch
Salbei
Lavendel
Oregano
Getrocknete Tomaten in Olivenöl – sind die weißen Flecken Schimmel?
Wenn du das erste Mal deine getrockneten Tomaten in Olivenöl einlegst und sie dann in den Kühlschrank stellst, wirst du eine „böse“ Überraschung erleben. Denn in dem Glas werden lauter weiße Flecken zu sehen sein.
Aber keine Angst, deine Tomaten sind nicht gekippt und die weißen Stellen sind auch kein Schimmel.
Olivenöl mag die Kälte nicht so sehr und bildet dann diese weißen Stellen. Sobald du sie aber aus dem Kühlschrank holst und es die Zimmertemperatur annehmen, löst es sich wieder auf.
Daher empfehle ich dir, deine eingelegten Tomaten mit Olivenöl nicht im Kühlschrank zu lagern, sondern an einem dunklen Ort, wie etwa in einem Küchenschrank.
So lange sind eingelegte Tomaten haltbar
Egal ob mit Öl oder doch mit Essig. Deine eingelegten Tomaten sind rund zwölf Monate haltbar. Achte dabei nur darauf, dass die Tomaten immer mit ausreichend Flüssigkeit bedeckt sind.
Rezepttipp mit getrockneten Tomaten
Dieses Mal möchte ich dir keine Sammlungen ans Herz legen, sondern nur ein Gericht – und zwar eines meiner Lieblingsgerichte: Pasta mit getrockneten Tomaten und Mozzarella. Schnell gemacht, wenige Zutaten und perfekt, um sich nach Italien zu versetzen. Von mir ein Absoluter Tipp!
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Titelbild: Florian Ankner